Bestens erholt schauten
wir uns die mit Fresken und geschnitztem Altar geschmückte Kirche des
Nonnenklosters Loukous an und verweilten einen Moment im gepflegten, bunt
blühenden Garten, bis die klösterliche
Idylle durchbrochen wurde.
Schuld war diese
Nonne mit Laubbläser, vor der selbst das Laub an den Ästen nicht sicher war.
Wir kurvten weiter
durchs Landesinnere. Dabei folgten wir über viele Kilometer einer unglaublich
spektakulären Schlucht, um letztlich im strömenden Regen einen Aussichtspunkt
zu finden, der ausnahmsweise nicht auf einer Anhöhe, sondern direkt unter einem
Felsmassiv liegt. Von hier richteten wir unsere Blicke auf das weit über uns in
einer Felswand liegende Kloster Elonis.
Nachdem der Regen nachgelassen hatte,
brauchten wir nur mehr 10 Minuten, bis wir vor der Pforte des Klosters standen.
Auch der Blick von hier oben konnte sich sehen lassen.
Zahlreiche ausländische
und gemietete inländische Autos hatten unsere Parkplatzsuche erschwert und ließen
uns ein mittelgroßes Gedränge im Klosterhof erwarten. Tatsächlich verteilten
sich die Touristen aber an den umliegenden Kletterfelsen und im Ordensgebäude
herrschte die typische klösterliche Ruhe, die uns auf dieser Tour schon so
manches Mal den Stress des Tages hat abschütteln lassen. Auf halbem Weg zurück
zu unserem blauen Freund begann es erneut in Strömen zu gießen, was sich auch
im Tagesverlauf nicht mehr ändern sollte. Wir verbrachten die frühen
Abendstunden im niedlichen Ortskern von Kosmas, einem Ort auf der Strecke nach
Geraki, dessen Straßen wir am Folgetag intensiver befuhren, als uns lieb war. Sehen
wollten wir eigentlich eine ummauerte byzantinische Altstadt mit zahlreichen
Kirchen. Da die Griechen aber nun mal die Angewohnheit haben, jeden Stein, der
seine Position nicht zufällig gefunden, sondern von Menschenhand erhalten hat
und nicht gerade erst seit gestern dort liegt, mit einem braunen Schild mit der
immer gleichen Aufschrift „Archaeological Site“ zu versehen, verfransten wir
uns heillos in den viel zu engen Innenstadtgassen. Teilweise hatte Nathan
gleichzeitig rechts und links Bedenken an den Häuserwänden hängenzubleiben; das
I-Tüpfelchen war dann noch der Gegenverkehr, der sich gnädigerweise rückwärts
um zwei Kurven zurückzog, um eine Hinterhofausfahrt als Ausweichplatz zu
erreichen. Als wir nach nervenaufreibender Sucherei und erfolgloser Fragerei
durch Zufall doch noch das richtige Schild und damit den Festungsbereich fanden,
mussten wir enttäuscht feststellen, dass das Areal eingezäunt und (nur im
Winter?) verschlossen dalag. Dass der Tag überaus holprig begonnen hatte, wurde
aber mehr als wettgemacht durch die fantastische Lage und den Anmut unseres
nächsten Etappenziels: Monemvassia, dessen Felsen wir schon kilometerweit entfernt
aus dem Wasser ragen sahen.
Wir brachten den Schlumpf
auf einem großen Parkplatz zum Stehen, an den sich ein Damm- die einzige
Verbindung Monemvassias zum Festland- anschließt. Mit einer ordentlichen
Portion Nudeln setzten wir uns dort ans Wasser und ernteten nicht wenige pikierte
Blicke aus den Schickimicki-Restaurants um uns herum. Nach Vollendung dieser
Gesellschaftsstudie überschritten wir den Damm und gelangten nach fast halber
Umrundung des Felsens durch ein Tor in die Stadt, die eine Mischung aus
Piratennest und Fischerdorf, aus trotziger Festungsstadt und verspielter
Blüten-Farbenpracht ist.
Zwar sind wir im letzten halben Jahr durch einige
Altstädte und Gassen gestiefelt, doch dieser Ort hatte eine ganz eigene Wirkung
auf uns.
Wären wir in der Hauptsaison hier vorbeigekommen, wäre unser Resümee
vermutlich ein wenig anders ausgefallen, aber auch dann hätte uns wohl die
überragende Lage am Felsen –vom Festland nicht einsehbar- bezaubert.
Wir drangen noch ein wenig tiefer
ins wilde Lakonien auf dem rechten „Finger“ der Peloponnes vor und schlugen
unser Nachtlager auf einem kleinen Pass auf, den wir einige Stunden nach dem
Aufwachen im Rahmen einer Radtour ein zweites Mal erklommen.Nathan hängte noch eine kleine Extraschleife dran, um feststellen zu müssen, dass die Kastania-Höhle in der Nebensaison nur wochenends geöffnet hat, etwas bedauerlich an einem Montag. Danach erholten wir uns an einem Parkplatz direkt am Meer von den Strapazen und gingen nach dem Aufwachen das Unterfangen Kap-Wanderung an.
Zunächst brachten wir den Schlumpf an den südlichsten für uns befahrbaren Platz auf diesem
Finger der Peloponnes. Da wir dorthin durch völlig unberührte Natur und die
letzten Kilometer über eine Staubpiste fahren mussten, waren wir ein wenig
überrascht ausgerechnet auf dem einzigen kleinen Parkplatz schon einen Camper
vorzufinden. Wir parkten nicht weit entfernt, grüßten auf deutsch (es waren
Schweizer) und trotteten los. Vier Stunden Wanderung lagen vor uns. immer an
der Steilküste entlang, Svenja erklärt kurz den Weg:
Auf dem gesamten Weg
begegneten wir nur einer Menschenseele- einem Ziegenhirten mit seiner Herde.
Natur bekamen wir dafür in ihrer schönsten und ursprünglichsten Form geboten.
Kurz vor dem Kap stießen wir auf dieses kleine Kapellchen, ein weiteres sollte
direkt am südlichsten Punkt folgen.
Als wir auf dem Rückweg wieder an den
Schweizern vorbeikamen, entwickelte sich ein netter Gedankenaustausch. Auf ihre
Empfehlung hin besahen wir uns diesen Strand näher, dessen skurrile Formen von
Palmen herrühren, deren Stämme durch einen Vulkanausbruch konserviert wurden.
Das schweizer Pärchen- aus Biel und seit 3 Jahren unterwegs- lud uns, bevor es einige Kilometer weiterfuhr, zum Abendessen ein- eine Einladung, der wir gerne folgten. Bis tief in die Nacht dauerte unser angeregter Erfahrungsaustausch. Wir lernten viel für unsere nächsten Reisen und bekamen ein Gefühl dafür, wie viel einige Quadratmeter mehr zum Leben ausmachen können, aber auch dafür, wie teuer das Leben in der Schweiz wirklich ist. Schade, dass wir uns nach dem Frühstück schon wieder verabschieden mussten, aber ihre weitere Richtung war die, aus der wir gerade kamen. Das hatte aber immerhin den Vorteil, dass wir gegenseitig Stellplatz-Tipps austauschen konnten. Vom ersten profitierten wir gleich in der nächsten Nacht- nach einem Kilometer-, Informationen- und Porphyrsammeltag- kurz vor Gythio, wo wir uns vergewissern wollten, ob denn nun jeden Mittwoch eine Fähre nach Kreta übersetzen würde (wie uns ein Hamburger mit Zweitwohnsitz in Gythio vergewissert hatte) oder nicht (wie das Bieler Pärchen behauptet hatte). Bevor wir nach Gythio hinein fuhren, suchten wir noch kurz diesen Strand mit etwas befremdlicher Hauptsehenswürdigkeit auf:
Das schweizer Pärchen- aus Biel und seit 3 Jahren unterwegs- lud uns, bevor es einige Kilometer weiterfuhr, zum Abendessen ein- eine Einladung, der wir gerne folgten. Bis tief in die Nacht dauerte unser angeregter Erfahrungsaustausch. Wir lernten viel für unsere nächsten Reisen und bekamen ein Gefühl dafür, wie viel einige Quadratmeter mehr zum Leben ausmachen können, aber auch dafür, wie teuer das Leben in der Schweiz wirklich ist. Schade, dass wir uns nach dem Frühstück schon wieder verabschieden mussten, aber ihre weitere Richtung war die, aus der wir gerade kamen. Das hatte aber immerhin den Vorteil, dass wir gegenseitig Stellplatz-Tipps austauschen konnten. Vom ersten profitierten wir gleich in der nächsten Nacht- nach einem Kilometer-, Informationen- und Porphyrsammeltag- kurz vor Gythio, wo wir uns vergewissern wollten, ob denn nun jeden Mittwoch eine Fähre nach Kreta übersetzen würde (wie uns ein Hamburger mit Zweitwohnsitz in Gythio vergewissert hatte) oder nicht (wie das Bieler Pärchen behauptet hatte). Bevor wir nach Gythio hinein fuhren, suchten wir noch kurz diesen Strand mit etwas befremdlicher Hauptsehenswürdigkeit auf:
Gythio selbst hat
außer einer netten Uferpromenade nicht
viel zu bieten.
Erwähnenswert ist allenfalls, dass die Marathonissi-Halbinsel
vor der Stadt der Ort gewesen sein soll, an dem Paris und Helena ihre erste
Nacht verbracht haben sollen, nachdem er sie "geraubt" hatte.
Wie schon befürchtet,
behielten die Bieler Recht, obgleich die Auskunft des Hamburger prinzipiell
wohl auch richtig war- nur eben nicht im November dieses Jahres. Das bedeutete
für uns ein Mehrpensum von ca. 300 km, eine zusätzliche halbe Athen-Durchfahrung sowie eine
deutlich längere und teurere Fährfahrt. Aber so ist es nun mal im Leben: Wer
zockt, der verliert hin und wieder. So oder so lag ja nun auch noch der letzte
Finger der Peloponnes vor uns: Die berüchtigte Mani, von der wir im nächsten
Blog berichten werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen