Donnerstag, 30. Juni 2016

Letzte Runde durch Österreich und Slowenische Alpen

Graz lohnt sich. Zwar traf die futuristisch anmutende Murinsel nicht ganz unseren Geschmack und auch ihr Sinn blieb uns verborgen, aber in der Altstadt findet man genügend interessante und schöne Ecken.

Murinsel
Viele Cafés und viele auffallende und ausgefallene Läden säumen die schönen, sauber gehegten, gepflegten und gefegten Gassen: das Ganze wirkt recht exklusiv. Der überragende Eindruck allerdings bleibt der Blick vom Schlossberg mit seinem charakteristischen Uhrturm.

Graz Uhrenturm
Blick vom Schlossberg auf's Rathaus
Das Schloss Eggenberg vervollständigte unseren Eindruck von Graz als sehr lohnenswert anzusehende Stadt. Danach fuhren wir weiter über den wunderschönen Pass Klippitztörl. Er liegt auf 1642m und ist ein superguter Ausgangspunkt für Wanderungen. Nathan kurbelte abends mit dem Rennrad hoch


und raste- wir übernachteten auf dem Gipfel- am nächsten Tag mit über 70 Sachen wieder runter- so schnell, dass Svenja sogar im Schlumpf nicht mithalten konnte. Aber vorher machten wir bei schönem Wetter noch eine über 10km lange Wanderung.
Den nächsten Stopp machten wir beim Dom zu Gurk. Hier beginnt wohl der Reise-Abschnitt mit den lustigsten Namen, die Kärntner haben ein Gespür für tolle Ortsnamen.
Hier ein Beispiel:


Gegen Abend besuchten wir noch die Burg Hochosterwitz, die wohl best erhaltene und imposanteste Burganlage, die wir beide je sahen. Mit 14 aufeinander folgenden Toren (teils mit Fall- oder Zugbrücken versehen) gesichert hat sie, auf einem steilen Felsen liegend, die Jahrhunderte, einige Belagerungen und Türkenangriffe nahezu unbeschadet überstanden.


Allerdings gibt es heute Mittel und Wege die Burg einzunehmen, ohne den dafür vorgesehen Weg zu gehen…
Übernachtet haben wir auf dem Magdalensberg, wenige Kilometer nördlich von Klagenfurt.
Nachdem wir die Wallfahrtskirche Maria Saal kurz besichtigten, fuhren wir dann in Kärntens Hauptstadt. Unser Plan war nach erfolgter Stadtbesichtigung den Wörthersee auf der Südseite abzufahren, nur machte uns der Ironman Klagenfurt einen Strich durch die Rechnung. So ziemlich jede Straße außer der Autobahn fanden wir gesperrt vor, überall fuhren Triathleten auf ihren Zeitfahrmaschinen.
Also ging es direkt nach Maria Gail am Faakersee (klingt gesprochen zugegebenermaßen witziger als es geschrieben aussieht) und von dort nach Villach bzw. auf einen Campingplatz kurz davor.

Campingplatz Villach
Den verbliebenen halben Regentag nutzten wir um alle Kanister, Tanks, Vorratsboxen und Akkus, die wir dabei haben zu füllen und Fußball zu schauen. Da das Wetter sich nicht sonderlich besserte, wir aber für das weitere Programm gutes Wetter brauchten, blieben wir einen weiteren Tag auf dem Platz und besichtigten von dort aus am nächsten Morgen Villach im strömenden Regen. Wir freuten uns über jeden kleinen Unterstand an den Kirchen und Häusern.

Villach Denkmalschändung
Abends ließ der Regen etwas nach und so konnten wir Pfifferlinge sammeln gehen; Svenja hatte sie beim Laufen entdeckt.


Am Dienstag weckte uns dann wieder die Sonne und so ging es dann –Nathan auf dem Rad, Svenja im Schlumpf- über den Wurzenpass und den Vrsic-Pass in den Triglav-Nationalpark.


Oben am Vrsic trafen wir uns und wanderten 10min zu diesem Bildnis aus Stein:


Ganz nebenbei waren wir uns beide einig, gerade den schönsten Pass unseres Lebens gefahren zu sein. Durch wildromantische Natur, umgeben von teils schneebedeckten, teils grün bewachsenen 2000-2500ern, schlängelt sich die Straße mit 24 kopfsteingepflasterten Serpentinen den Hang hinauf.
Die rasante Abfahrt unterbrachen wir für einen Aufstieg zur Soca-Quelle, der teilweise am Klettersteig entlang ging.


Wieder unten im Tal fanden wir unseren kleinen Privatstrand an der Soca.


Naja, ganz alleine blieben wir nicht:

Baby-Würfelnatter
Würfelnatter
Wild campen ist hier in der Gegend strengstens untersagt und die einladenden Plätze werden wohl auch kontrolliert. Daher übernachteten wir in Bovec auf einem Womo-Stellplatz, der seitdem unsere Base für die Erkundung der näheren Umgebung darstellt.
Gestern haben wir die Tolminka-Klamm erwandert, die von einer Teufelsbrücke genannten
Stahlkonstruktion in 50m Höhe überspannt wird und eine Thermalquelle hat, aus der ca. 19°C warmes Wasser in die ca. 7°C kalte Tolmika einfließt.

Teufelsbrücke
Nahebei fließen Tolminka und Zadlascica zusammen. Direkt im Anschluss hat sich in der Zadlascica-Klamm eine natürliche kleine „Steinbrücke“ gebildet:


In einer Felsenspalte haben wir dank ihres Abwehrgefiepes eine kleine Fledermaus an ihrem täglichen Rückzugsort beobachten und sogar fotografieren können.


Danach haben wir uns die 2 imposantesten Wasserfälle der Umgebung angeschaut:
Den von Felsen umrundeten Kozjak Slap, dem man sich sogar durchs eiskalte Wasser nähern kann


und den Boka Slap, immerhin der höchste Wasserfall Sloweniens:


Heute trennten sich dann unsere Wege. Svenja ging zum Krnska-See wandern, während Nathan den Mangrt und 5 weitere Pässe unter die Räder nahm, die Königsetappe bisher. 


Mangrt-Gipfel im Hintergrund

Donnerstag, 23. Juni 2016

Erstes Reinschnuppern in Kroatien und Slowenien

Dobre dan!
Der Plattensee hat uns beide nicht so richtig vom Hocker gehauen. Wir fuhren zunächst mit dem Schlumpf die landschaftlich schönere Nordseite ab und schauten uns auf dem Weg kurz Tihany an.

Klosterkirche Tihany
Die vielen, hinter Eisengittern liegenden, Bezahl-Strände und Campingplätze nehmen dem See viel von seiner Natürlichkeit. Wir übernachteten an einer wunderschönen Fischerbucht an der Zala etwas abseits des Sees und konnten einige süße, quakende Teichfröschle unter die Objektivlinse nehmen.


Um den Plattensee führt eine ausgeschilderte Radrundstrecke und Nathan ließ es sich nicht nehmen die kompletten 203km in knapp 8 Stunden zurückzulegen. Svenja radelte derweil knappe 3h, entkam so dem Regenschauer und konnte entspannen, ein schönes Zielfoto und warmes Essen machen.
Abends fuhren wir ins wichtigste Naturschutzgebiet der Region- den Kis-Balaton. Der Kis-Balaton war einst eine Bucht des Plattensees und wirkt noch heute als Filter für das Wasser des Plattensee-Zuflusses Zala. Ähnlich wie schon am Neusiedler See gibt es hier eine einzigartige Flora und Fauna. Wir fuhren zur Insel Kanyvar, die über eine Holzbrücke zu erreichen und nur zirka einen Kilometer lang ist. Dort beobachteten wir in der Abenddämmerung die Tiere und wurden belohnt: Wir bekamen einen kleinen Fuchs und große Teichfrösche zu sehen.
Da uns am nächsten Morgen heftigster Platzregen davon überzeugte das Weite zu suchen, ging das Gegurke über ungarische Pisten weiter. Diese wurden aber bald, erst von slowenischen dann von kroatischen, deutlich besser gepflegten Straßen abgelöst. Unser Ziel war Zagreb, die mittlerweile vierte Hauptstadt unserer noch jungen Tour. Nach zwei Nächten mit tendenziell zu wenig Schlaf checkten wir auf dem einzigen von der Touristeninfo in Zagreb genannten Campingplatz ein, fühlten uns dort aber auf Anhieb unwohl, zu spießig war die Atmosphäre
Daher brachen wir am nächsten Morgen früh auf und fuhren mit dem Schlumpf in die Stadt.

Zagreb Kathedrale
Weiter ging es wieder nach Norden mit kurzen Stopps an der Wallfahrtskirche Marija Bistrica, am Schloss Trakoscan und vorbei an gelangweilt blickenden Zöllnern.

Trakoscan
Auf der slowenischen Seite erwartete uns dann Ptuj, wohl eine der schönsten Städte des Landes:


Ein schöner Stadtrundgang fand seinen krönenden Abschluss in einer Eisdiele, dem einzigen Ort, den wir ausmachen konnten, an dem das Deutschlandspiel übertragen wurde. Svenja bekam hier das erste Baklava ihres Lebens und frisch gestärkt fuhren wir noch ins nordostslowenische Hinterland, in dem wir gestern eine Radtour durchs Niemandsland machten.
Heute melden wir uns aus Maribor, mit 130.000 Einwohnern immerhin die zweitgrößte Stadt des Landes, niedlich an der Drava (dt. Drau) gelegen, aber ohne die großen Highlights.


Das Wetter hat sich nun endgültig der Jahreszeit angepasst, seit wir Ungarn verlassen haben, hatten wir jeden Tag mindestens 30°C.

Chillen in Maribor

Samstag, 18. Juni 2016

Slowakei-Stippvisite und Fahrt bis Budapest

Auf dem Weg von Wien nach Bratislava haben wir noch kurz in Hainburg an der Donau vorbeigeschaut; außer einem Stadttor und einer gut erhaltenen Stadtmauer ist hier allerdings nicht viel zu besichtigen.


Einige Kilometer später passierten wir, deren Hauptstadt schon im Blick, die Grenze zur Slowakei. Alles neu, alles anders: direkt hinter der Grenze die ersten Schlaglöcher in der Betondecke, eine für unsere Ohren komisch anmutende Sprache und niemand da, der deutsch spricht oder versteht. Aber alles ist dann doch nicht anders, schließlich haben die Slowaken ja Euros, welch ein Glück. Bratislava empfing uns mit offenen Armen und einem Lächeln. Na gut vielleicht ist es nicht mehr zeitgemäß verwitternde Ostblockromantik so nah am ehemaligen Eisernen Vorhang zu erwarten, aber was wir antrafen war eine moderne, junge, ja geradezu hippe Stadt: Szenelokal neben Kaffeehaus neben veganem Restaurant, dazu renovierte Fassade wohin man schaut, zumindest im Zentrum.


Die Stimmung war friedlich und gelassen und die ganze Stadt fieberte dem EM-Spiel gegen Wales entgegen.
Dennoch entschlossen wir uns dazu, abends die Stadt noch zu verlassen, da es uns in die Natur zog. Und so ging es dann zurück nach Österreich zum Neusiedler See.
Der Neusiedler See ist, nach dem Plattensee, der zweitgrößte der wenigen Steppenseen, die es in Europa gibt. Steppenseen zeichnen sich durch ihre geringe Tiefe aus, so hat der Neusiedler See eine Maximaltiefe von 1,8m, im Durchschnitt nur 1m. Allerdings sind solch niedrige Gewässer sehr windanfällig, sodass sich hier meterhohe Wellen auftürmen können. Deshalb gilt der See auch als ausgezeichnete, wenngleich gefährliche Segelregion, denn trotz der geringen Tiefe kann man hier ertrinken.
Zudem sind der Neusiedler See wie auch zahlreiche kleinere nahe seines Ufers liegende Salzlacken von einem Schilfgürtel umgeben und durch das Zusammentreffen der alpinen und der pannonischen Klimazone so begünstigt, dass hier einzigartige Flora und Fauna anzutreffen sind. Unter anderem 300 verschiedene Arten Vögel und 1500 Arten Schmetterlinge tummeln sich in mosaikartig verteilten stets unterschiedlichen Habitaten. Daher steht auch ein großer Teil der Gegend unter Naturschutz.


Zwei Tage lang erforschten wir das Gebiet zu Fuß und trafen beim Umherschweifen immer wieder auf einzigartige Geschöpfe der Natur. Sehr intensiv erkundeten wir das Gebiet Seewinkel mit den Stinkerseen, wo wir neben der wunderschönen Flora etliche Schmetterlinge und wunderschöne Käfer, ganz zu schweigen von den hunderten Wildgänsen und Enten, beobachten und fotografieren konnten. Wir übernachteten an einem idyllischen Örtchen an einem kleinen Angelsee und umrundeten am nächsten Morgen ein weiteres Untergebiet des Naturschutzgebietes- die Lange Lacke. Dort konnten wir Kiebitze (mit einen Babykiebitz), viele Stelzenläufer und Säbelschnäbler, diverse Seeschwalbenarten, Reiher in allen Farben und Größen, einen Minifrosch, einen Mäusebussard aus der Nähe und eine Uferschnepfe, die Nathans Kamera, von der strahlenden Schönheit irritiert, nur überbelichtet abbilden wollte, bewundern.



Überwältigt von der wunderschönen ruhigen Natur, aber umso verärgerter über die teils rücksichtslosen und lauten Touristen mitsamt Autos und Hunden, fuhren wir über die Grenze nach Ungarn. Und alsbald drosselte sich unser Tempo, einerseits wegen der tiefen Schlaglöcher, andererseits weil wir die Landschaft genießen wollten.
Unseren ersten Zwischenstopp legten wir in Györ ein, einer niedlichen Kleinstadt im Nordwesten Ungarns.


Abends erreichten wir Pannonhalma, eine Klosteranlage auf einem kleinen Hügel, die eine sehr wichtige Rolle bei der Christianisierung Ungarns gespielt hat.


Da das Kloster schon geschlossen hatte, übernachteten wir auf dem schön angelegten Parkplatz davor und standen morgens schon vor dem Ticketschalter, als dieser öffnete. Nach einer intensiven Besichtigung fuhren wir weiter und mussten auf den von Bodenwellen durchsetzten ungarischen Straßen aufpassen nicht seekrank zu werden; mehr als 50km/h mit voll beladenem Bulli wären ein Himmelsfahrtskommando gewesen. Deshalb wechselten wir auf die slowakische Donauseite, machten dort kurzerhand eine Fahrradtour an der Waag, einem der vielen Donauzuflüsse, und nutzen dabei die Gelegenheit, ein wenig im Fluss zu baden.
Abends gelangten wir in die Stadt Esztergom, die mit der größten Kirche Ungarns aufwartet und in der wir uns beim Public Viewing unters Volk mischten, um dem 2:0 Sieg der Ungarn über den Erzrivalen Österreich beizuwohnen.
Esztergom
Am Mittwochmorgen nahmen wir dann noch die Burg Visegrad auf unserem Weg nach Budapest mit, wo wir mittags angelangten und nach längerer Suche auf dem wunderschönen, mitten im Grünen liegenden Campingplatz Ave Natura einfuhren, dessen Besitzerin Marta uns mit eiskaltem Eistee empfing.

Visegrad
Den Rest des Tages nutzten wir zur Erholung und zur Planung der nächsten Tage.
Vorgestern haben wir uns dann mit unseren Rollern (also den Dingern, bei denen man keinen Motor hat) auf den Weg in die Stadt gemacht. Zunächst stand der Burgberg auf dem Programm, danach ging es bergab in die Innenstadt mit einem kleinen Abstecher zum Semmelweis-Museum für Medizingeschichte, das wir als Mediziner nicht auslassen durften.


Leider wurden unsere Roller danach vor der Markthalle geklaut, fast ärgerlicher war allerdings der Verlust des Schlosses. Wir trösteten uns damit, dass der Verlust unserer Räder uns weit härter getroffen hätte und wanderten nun den Rest der Tour.

Es war einmal (m)ein Roller...
Abends gelang es uns den staatlichen ungarischen Fernsehsender zu streamen und das 0:0
zwischen Deutschland und Polen zu schauen.
Gestern haben wir den Vormittag sehr ruhig angehen lassen und sind erst gegen 14Uhr ins Stadtzentrum aufgebrochen.

Budapest Matthiaskirche
Budapest Parlament
Unser Ziel waren der Stadtpark und noch einmal die Innenstadt, bevor wir auf den Gellerthügel stiegen, von dem man einen wunderbaren Panoramablick genießen kann.
Wir warteten bis die Nacht sich über die Stadt legte, da Budapest angestrahlt sicher noch schöner ist als bei Tage. Immer wieder mussten wir das aufgebaute Stativ gegen Busladungen von Touristen verteidigen, die allerdings stets so schnell wieder verschwanden wie sie gekommen waren.


Auf dem Heimweg hielten wir noch einige Male für Fotos an und kamen gegen 1 Uhr nachts zurück auf den Campingplatz.


Heute werden wir dann schweren Herzens aus unserem Idyll aufbrechen und vermutlich noch bis zum Plattensee fahren. 

Samstag, 11. Juni 2016

Wien ist erreicht

Grüaß Goatt oas Wien!
Wir haben fünf vollkommen regenfreie Tage hinter uns, der Regenschauer in Hallstatt war dann auch bisher unser letzter.

Hallstatt
Nachdem wir in Hallstatt genug von der wunderbaren, ungeheuer eng gebauten Altstadt (bis ins späte 19.Jh. war die Hauptverkehrsachse des Ortes durch die Dachböden angelegt- inzwischen gibt es eine Promenade) und den dazugehörigen Asiaten gesehen hatten, zog es uns weg vom Trubel auf die Ostseite des Hallstätter Sees, dort fanden wir ein lauschiges Plätzchen, genau richtig um unseren neuen Grill einzuweihen und den Abend in aller Ruhe ausklingen zu lassen.


Am nächsten Morgen brachen wir auf nach Admont um dort das Stift mitsamt seiner imposanten Bibliothek zu besichtigen. Danach fuhren wir zum Grünen See, einem Gletschersee, der im Herbst fast völlig austrocknet und dessen Grund deshalb von Gras und Schotterwegen bedeckt ist. Dadurch, dass er von allen Seiten von Bergen umgeben ist, ist der See so windstill gelegen und dazu ist das Wasser so klar, dass nahezu von überall am Ufer Blicke auf den Grund des Sees möglich sind.


Bank am Grund oder doch ein Van Gogh-Gemälde?

Tags darauf war dann der Maria-Tag, zuerst statteten wir Österreichs größter Wallfahrtskirche Mariazell einen frühmorgendlichen Besuch ab, um dann in Richtung Wachau weiterzufahren.

Mariazell
Die Wachau ist eine ca. 30km lange Region an der Donau, wunderschön von grünen Hügeln zu beiden Seiten umgeben, ein wenig vergleichbar mit dem Mittelrheintal. Auch gibt es hier einige Burgen; Ruine Aggstein, die bekannteste unter ihnen, könnt ihr auf diesem Foto sehen:


Der wohl bekannteste Ort der Wachau ist aber Melk, dessen Stift majestätisch auf einem Felsen thront und immense Besucherscharen anlockt. Zum Glück befinden wir uns noch in der Nebensaison…


Zudem besichtigten wir die Wallfahrtskirchen Maria Langegg und Maria Taferl, beide hoch auf Felsplateaus gelegen und an den österreichischen Jakobsweg angeschlossen, von dem wir ein kleines Stück wanderten. Überhaupt lässt es sich hier hervorragend wandern
Am Mittwoch haben wir dann mal wieder die Räder ausgepackt und sind die Wachau komplett abgefahren, dabei verbrauchten wir endlich mal was von der großen Menge Sonnencreme, die wir in bester Hoffnung mitgenommen haben. Auf unserem Weg machten wir dann das Maria-Quartett voll, indem wir die Wallfahrtskirche Maria Laach (nicht zu verwechseln mit der deutschen) besuchten. Unser Weg führte uns noch durch Dürnstein (mit blauer Stiftskirche) und Krems an der Donau und vorbei an Stift Göttweig.

Dürnstein a.d. Donau
Nach über 80km kamen wir glücklich am Schlumpf an und genossen die wunderbar funktionierende Outdoor-Dusche (danke Nina und Patrick).Vorgestern kamen wir dann vormittags in Wien an und checkten auf dem Campingplatz Wien-West ein. Von hier sind’s knapp 11km ins Stadtzentrum (oder 8 übern Berg), was allerdings dank unserer- schon in Kopenhagen und Florenz liebgewonnenen- Methode, Großstädte mit den eigenen Fahrrädern zu erkunden, überhaupt kein Problem darstellt.
Zunächst parkten wir unsere Räder zentral an der Hofburg, um von dort aus das Zentrum der Altstadt mit Stephansdom als absolutem Highlight zu erwandern. Zurück an den Fahrrädern beschlossen wir noch das Kunsthistorische Museum zu besuchen und dann –erschlagen von der Fülle an Kunstwerken- zum Campingplatz zurückzukehren.

Saliera
Gestern verfolgten wir ein ähnliches Konzept, allerdings wanderten wir diesmal durch die eher abseits gelegenen Teile der Innenstadt, wie z.B. das Judenviertel, von wo aus wir noch das Freud-Museum aufsuchten.
Auf dem Rückweg stand dann noch das Naturhistorische Museum auf dem Programm, in dem wir weit mehr als 3 Stunden hätten zubringen können, aber irgendwann ist einfach die Luft raus.

Venus von Willendorf
Der Abend diente dann ausschließlich der Erholung und auch heute werden wir es sehr ruhig angehen lassen, weiter geht es in Richtung Bratislava, danach werden wir aber die Slowakei direkt wieder verlassen und in Richtung Neusiedler See weiterfahren. Nach soviel Kultur ist nun wieder Natur angesagt und vor allem ein etwas langsameres Reisetempo.