Graz lohnt sich. Zwar traf die futuristisch anmutende
Murinsel nicht ganz unseren Geschmack und auch ihr Sinn blieb uns verborgen,
aber in der Altstadt findet man genügend interessante und schöne Ecken.
Viele Cafés und viele auffallende und ausgefallene Läden
säumen die schönen, sauber gehegten, gepflegten und gefegten Gassen: das Ganze
wirkt recht exklusiv. Der überragende Eindruck allerdings bleibt der Blick vom Schlossberg
mit seinem charakteristischen Uhrturm.
Murinsel |
Blick vom Schlossberg auf's Rathaus |
und raste- wir übernachteten auf dem Gipfel- am nächsten Tag mit über 70 Sachen wieder runter- so schnell, dass Svenja sogar im Schlumpf nicht mithalten konnte. Aber vorher machten wir bei schönem Wetter noch eine über 10km lange Wanderung.
Den nächsten Stopp machten wir beim Dom zu Gurk. Hier
beginnt wohl der Reise-Abschnitt mit den lustigsten Namen, die Kärntner haben
ein Gespür für tolle Ortsnamen.
Hier ein Beispiel:
Gegen Abend besuchten wir noch die Burg Hochosterwitz, die
wohl best erhaltene und imposanteste Burganlage, die wir beide je sahen. Mit 14
aufeinander folgenden Toren (teils mit Fall- oder Zugbrücken versehen)
gesichert hat sie, auf einem steilen Felsen liegend, die Jahrhunderte, einige
Belagerungen und Türkenangriffe nahezu unbeschadet überstanden.
Allerdings gibt es heute Mittel und Wege die Burg
einzunehmen, ohne den dafür vorgesehen Weg zu gehen…
Übernachtet haben wir auf dem Magdalensberg, wenige
Kilometer nördlich von Klagenfurt.
Nachdem wir die Wallfahrtskirche Maria Saal kurz
besichtigten, fuhren wir dann in Kärntens Hauptstadt. Unser Plan war nach
erfolgter Stadtbesichtigung den Wörthersee auf der Südseite abzufahren, nur
machte uns der Ironman Klagenfurt einen Strich durch die Rechnung. So ziemlich
jede Straße außer der Autobahn fanden wir gesperrt vor, überall fuhren
Triathleten auf ihren Zeitfahrmaschinen.
Also ging es direkt nach Maria Gail am Faakersee (klingt
gesprochen zugegebenermaßen witziger als es geschrieben aussieht) und von dort
nach Villach bzw. auf einen Campingplatz kurz davor.
Den verbliebenen halben
Regentag nutzten wir um alle Kanister, Tanks, Vorratsboxen und Akkus, die wir
dabei haben zu füllen und Fußball zu schauen. Da das Wetter sich nicht
sonderlich besserte, wir aber für das weitere Programm gutes Wetter brauchten,
blieben wir einen weiteren Tag auf dem Platz und besichtigten von dort aus am
nächsten Morgen Villach im strömenden Regen. Wir freuten uns über jeden kleinen
Unterstand an den Kirchen und Häusern.
Campingplatz Villach |
Villach Denkmalschändung |
Abends ließ der Regen etwas nach und so konnten wir
Pfifferlinge sammeln gehen; Svenja hatte sie beim Laufen entdeckt.
Am Dienstag weckte uns dann wieder die Sonne und so ging es
dann –Nathan auf dem Rad, Svenja im Schlumpf- über den Wurzenpass und den
Vrsic-Pass in den Triglav-Nationalpark.
Oben am Vrsic trafen wir uns und wanderten 10min zu diesem
Bildnis aus Stein:
Ganz nebenbei waren wir uns beide einig, gerade den
schönsten Pass unseres Lebens gefahren zu sein. Durch wildromantische Natur,
umgeben von teils schneebedeckten, teils grün bewachsenen 2000-2500ern,
schlängelt sich die Straße mit 24 kopfsteingepflasterten Serpentinen den Hang
hinauf.
Die rasante Abfahrt unterbrachen wir für einen Aufstieg zur
Soca-Quelle, der teilweise am Klettersteig entlang ging.
Wild campen ist hier in der Gegend strengstens untersagt und
die einladenden Plätze werden wohl auch kontrolliert. Daher übernachteten wir in
Bovec auf einem Womo-Stellplatz, der seitdem unsere Base für die Erkundung der
näheren Umgebung darstellt.
Gestern haben
wir die Tolminka-Klamm erwandert, die von einer Teufelsbrücke genannten
Stahlkonstruktion in 50m Höhe überspannt wird und eine
Thermalquelle hat, aus der ca. 19°C warmes Wasser in die ca. 7°C kalte Tolmika einfließt.
Nahebei fließen Tolminka und Zadlascica zusammen. Direkt im Anschluss hat sich
in der Zadlascica-Klamm eine natürliche kleine „Steinbrücke“ gebildet:
Teufelsbrücke |
In einer Felsenspalte haben wir dank ihres Abwehrgefiepes
eine kleine Fledermaus an ihrem täglichen Rückzugsort beobachten und sogar
fotografieren können.
Danach haben
wir uns die 2 imposantesten Wasserfälle der Umgebung angeschaut:
Heute trennten sich dann unsere Wege. Svenja ging zum Krnska-See
wandern, während Nathan den Mangrt und 5 weitere Pässe unter die Räder nahm,
die Königsetappe bisher. Mangrt-Gipfel im Hintergrund |
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