Mit schweren Beinen und vor dem angekündigten Gewitter fliehend,
fuhren wir am Morgen darauf von Bovec immer Soca-abwärts ins italienische
Flachland. Dabei stoppten wir im malerischen Kanal, dessen 17m hohe Brücke
jeden August von mutigen Brückenspringern für Wettkämpfe genutzt wird.
Kurz vor der italienischen Grenze erreichten wir dann Sveti
Gora, eine etwas eigenwillig mit hunderten von Bildern ausgestattete
Wallfahrtskirche, und fuhren bald weiter; das Highlight des Tages wartete noch
auf uns.
Dieses liegt ganz nah an der Mittelmeerküste und nennt sich
Aquileia.
Der heute winzige Ort war zu Zeiten des römischen Reiches
ein wichtiger Hafen, der durch eine aufwendige Kanalkonstruktion mit dem Meer
verbunden war. Außer den Resten dieser Anlage gibt es noch Teile des Forums zu
besichtigen. Direkt an der Ausgrabungsstätte steht außerdem eine Basilika aus
frühchristlicher Zeit, deren Fußboden komplett von einem 750m² umfassenden
Mosaik bedeckt ist. Daher darf man die Kirche nur auf einem Plexiglaspfad
durchqueren.
Zudem befinden sich rund um die Kirche in kleineren Museen weitere Mosaike und in der Krypta reichhaltige Fresken:
Weiter ging es nach Udine.
Udine |
Abends fuhren wir noch nach Cividale del Friuli, wo direkt
an der alten Stadtmauer ein Stellplatz auf uns wartete.
In unmittelbarer Nähe fanden wir tags darauf unsere bisher
schönste Frühstücks-Location direkt an der Natisone.
Danach besichtigten wir die Altstadt, in der es zahlreiche Zeugnisse der Langobarden-Herrschaft aus dem frühen Mittelalter zu sehen gibt. Das Wahrzeichen des Ortes ist allerdings die sogenannte Teufelsbrücke.
Cividale del Friuli |
Die öffentlichen Toiletten in Castelmonte dienten als Waschraum und „frisch geduscht“ ging es zurück nach Cividale. Auf dem Domplatz flackerte uns auch schon die Vorberichterstattung des Italien-Deutschland-Klassikers entgegen. Es war ein komisches Gefühl inmitten von Italienern zu schauen, wenngleich sich eine weitere Gruppe deutscher Touristen hierhin verirrt hatte. Vor Aufregung haben wir völlig vergessen ein Erinnerungsfoto zu schießen.
Wir übernachteten erneut auf unserem Stellplatz und erlebten
am nächsten Tag das Unwetter vor dem wir 2 Tage zuvor geflohen waren. Deshalb
nutzten wir den Tag um möglichst viel Strecke hinter uns zu bringen. Entgegen
unserer eigentlichen Planung fuhren wir durch bis zum See von Bohinj:
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Regeneration und
Vorbereitung auf das was da kommen mochte.
Schließlich hatte Svenja für den folgenden Tag eine 7-Seen-Wanderung
geplant, die es in sich hatte:
Von einem Wanderparkplatz auf 650m hinauf zu einer Hütte auf
2080m und wieder retour, insgesamt mit Zwischengefällen 1650 Höhenmeter und,
was beim Wandern manchmal noch härter ist, 1650 Tiefenmeter- teilweise am
Klettersteig.
Neben den 7 Seen brachte die Tour Blicke auf die umliegenden Berge, u.a den Triglav, mit 2864m höchster Berg Sloweniens und Namensgeber des gesamten Nationalparks, mit sich.
Blick auf den 2.See und die 1. Hütte |
Blick von oben |
Vermutlich ziert sie nun den Körper eines Murmeltieres
–sollte von der Größe wohl passen- oder fristet ein Eremitendasein in den
Julischen Alpen.
Recht erschöpft- für das Ganze brauchten wir 9,5 Stunden-
und mit wunden Füßen kamen wir am Auto an und fuhren noch einige Kilometer zum
nächsten atemberaubenden See, dem Bleder See. Dort bezogen wir unser Quartier
auf einem Stellplatz mit Seeblick. Heute Morgen stellten wir dann fest, dass
dieser See den von Bohinj in puncto Schönheit noch übertrifft.
Leider ist die Gegend von Touristen und Personen, die an
diesen verdienen, gesättigt. Als wir kurz vor 7 Uhr auf der Suche nach einem
guten Platz zum Relaxen an einer Gruppe von am Straßenrand geparkten Autos
vorbeikamen, stand auch ein Polizeiwagen daneben und ein Polizeibeamter druckte
fröhlich Rechnungen in seinem ach-so-tollen Quittungsdrucker.
Da uns der Sinn nach etwas Besinnung stand, fuhren wir aus
dem Trubel hinaus in einen kleinen Ort namens Radovljica. Hier haben wir auf
einem Campingplatz eingecheckt und füllen unsere Akkus und die unserer Geräte.
Gleich steht noch ein Besuch im dazugehörigen Freibad an, das immerhin die
letzten 5 Wahlen zum schönsten Freibad Sloweniens gewonnen hat. Mal sehen, was
das heißt.
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