Tags darauf ließen wir uns von
Makedoniens wohl schönster Stadt, Ohrid, verzaubern.
Ohrid hat sich trotz eines
gestiegenen touristischen Interesses seinen Kleinstadtcharakter bewahrt.
Zahlreiche Kirchenbauten aus dem 10.-14. Jh. zeugen noch vom einstigen Glanz
der Stadt. Zwar gehören die Fresken in zwei dieser Kirchen zu den
unbestreitbaren Highlights der byzantinischen Kunst auf dem Balkan überhaupt,
doch das eigentliche Wahrzeichen Ohrids ist eine kleine, direkt auf einem
Felsen über dem See errichtete, Kapelle namens Sv. Jovan Kaneo.
Um dorthin zu
gelangen, kraxelten wir durch einen herrlich duftenden Fichtenwald von der
Festung herab und rasteten eine Weile an diesem wunderschönen Ort. Im Vorhof
einer weiteren, kürzlich rekonstruierten Kirche (Sv. Panteleimon), wurden
Mauern und Mosaike einer alten Kirche gefunden, die -sehr kreativ überdacht-
dort zur Besichtigung freiliegen. Unser Weg durch die malerische Stadt führte
uns weiter zur Kathedrale Sv. Sofija, deren Wände die stadtältesten Fresken
(aus dem 10. Jh.) zieren.
Weitere Fresken schauten wir uns in der Kirche Sv.
Kliment, die oben am Berg liegt, an. Der Aufpasser machte gerade Siesta und so
waren wir, bis auf ein paar Arbeiter, alleine dort. Danach verweilten wir ein
wenig im Amphitheater und widmeten uns, nach der touristisch- kulturellen
Besichtigung, dem Beobachten der einwohnerspezifischen Lebensweise. Fotogene,
alte Männer fanden vor dem noch viel älteren Baum ihren Platz, die
Fahrradkuriere der Cafés kurvten einhändig, ein Fingertablett balancierend,
durch die Basargasse, Autos manövrierten sich durch die schmalen Straßen- all
das passierte mit einer Gelassenheit, von der wir uns gerne anstecken ließen.
So fuhren wir in aller Seelenruhe am frühen Abend, zu einer Zeit, zu der die
Souvenirshops schließen, noch zum Kloster Sv. Naum, an dessen Pforte uns ein
freundlicher alter bärtiger Mann empfing und uns, bevor wir die Kirche
besichtigten, seine schon gelernten deutschen Vokabeln präsentierte, um danach
noch eine kleine neue Deutschlektion von uns zu lernen. Uns lehrte er im Gegenzug,
dass das Älteste und Bedeutendste in der Kirche die Gebeine und die Ikone des
Heiligen Naum seien und nicht die Fresken, da diese erst später (18. Jh.)
gemalt wurden. Zum Abschluss schenkte er uns noch 2 Heiligenbildchen von eben
jenem Naum, der im 10.Jh. die Kirche hatte errichten lassen.
Makedoniens Wetter machte seiner
Flagge alle Ehre- wir hatten Sonne pur und so konnten wir am nächsten Tag
unsere Wäsche trocknen und neue Energie tanken.
Nathan fuhr den Verbindungspass
zwischen Ohrid- und Prespasee von beiden Seiten und wir genossen in der
Abendsonne ein Dinner bei Grilllicht und sich im See reflektierendem
Mondschein. Das 30km entfernte Ohrid sah nachts aus wie ein beleuchtetes Kreuzfahrtschiff.
Kein Wunder, dass Svenja es aus Versehen fälschlicherweise Kotor nannte. Über
Nacht machte sich Nebel breit und wir erlebten den See morgens in einer ganz anderen
Stimmung als noch am Abend zuvor, fast als sei er traurig, dass wir ihn verlassen
mussten. Wir haben versucht diese (Abschieds-)Stimmung auf einem Foto für euch
einzufangen.
Über den von Nathan schon
gefahrenen Pass ging es dann weiter zum Prespasee, an dessen Ufer sich eine
kleine Kirche auf einem Felsen befindet, die ein Engelsfresko beherbergt, das
auf den 50 Dinar Scheinen und Münzen (ja, es gibt beides) dargestellt ist. So
sehr dies nach einer Hauptsehenswürdigkeit des Landes klang, so klein, steil
und holprig war die Straße, die uns dorthin führte. Leider war die Türe verschlossen.
Etwas geknickt davon, dass wir den mühsamen Weg dorthin auf uns genommen und
dabei nichts zu sehen bekommen hatten, fuhren wir hinunter in den nächsten Ort
zurück, in dem Svenja eine Frau beim Zwiebeln aussortieren fragte, ob sie
wisse, ob jemand den Schlüssel zur Kirche hätte. Erstaunlicherweise konnte sie
uns mit ein paar Brocken deutsch und viel mazedonisch verständlich machen, dass
4 Häuser weiter in einem schönen Haus der Schlüssel zu bekommen sei.
Tatsächlich bekamen wir dort auch den Schlüssel ausgehändigt und entgegen der
sonstigen Gewohnheit wurden wir nicht beim Besuch der Kirche begleitet; die
anstehende Hochzeit im eigenen Hause war wohl wichtiger. So juckelten wir
alleine noch einmal zur Kirche Sv. Djordje hinauf. Es war ein erhabenes Gefühl
sich eigenhändig die Kirche aufzuschließen.
Den Schlüssel legten wir danach wie
besprochen in ein Schälchen vor dem Haus zurück. Glücklich durch die
erfolgreiche Challenge, fuhren wir weiter zur Ausgrabungsstätte Heraclea Lycestis
bei Bitola, wo wir nach einer sehr informativen kurzen Einführung durch einen
Mitarbeiter und nach einem kleinen Auftritt von Svenja im Amphitheater, die
schönsten Fresken, die wir bisher auf dieser Reise zu sehen bekamen, bestaunen
und fotografieren konnten.
Als Erinnerung kauften wir die hübsch-hässliche
Replik einer hier gefundenen Totenmaske, auch weil wir erneut zu viel
Fremdwährung bis zur Grenze durchgebracht hatten. Während in Heraclea klassische
Musik trällerte, dominierte im hippen Zentrum Bitolas der Bass. Die Fußgängerzone
führte uns zum Uhrturm und der ältesten Moschee der Stadt.
Dann verweilten wir
noch ein wenig in einem der schicken Cafés in der Fußgängerzone, bevor wir
Makedonien „Dovidenja!“ sagten und einen ersten kleinen Abstecher nach
Griechenland machten. Die Südseite des Prespasees ist nämlich ganz besonders
schön und wir waren zutiefst beeindruckt von der Natur, inmitten derer wir auf
einem kleinen Pass nächtigten.
Am nächsten Morgen ging mit einer kleinen Bootstour auf dem Großen Prespasee einer von Svenjas Wünschen in Erfüllung. Während ihr Herz wegen der, noch nicht vor dem kalten Winter geflüchteten, Pelikane höher schlug,
bekamen wir auch kulturell etwas geboten. In den steilen Felsen am Ufer sind zwei Marienfresken gemalt und drei Eremitagen sind (nur über den Wasserweg) zu erreichen. Die größte davon- Panayia Eleoussa- ist in einer großen Felsspalte versteckt und durch eine Treppe mit dem Strand verbunden.
Schöner konnte der Tag nicht beginnen. Doch auch Nathan hatte etwas auf seinem Wunschzettel vermerkt und so radelte er über einen kleinen Pass
und dann auf der Landzunge, die den Großen Prespasee vom Kleinen Prespasee trennt, nach Agios Germanos, wo wir eine kleine Freskenkapelle besichtigten, von der wir euch endlich ein paar Freskenschnappschüsse liefern dürfen- in Griechenland ticken die Uhren anders, und damit ist nicht nur die Zeitverschiebung gemeint.
Die Landschaft hat uns so sehr beeindruckt, dass wir auch noch auf die Klosterinsel Agios Achillos im Kleinen Prespasee fuhren, auf der die Ruine einer Kirche aus dem 10. Jh. ganz besonders schön anzusehen war. Interessant war aber auch die hunderte Meter lange Fußgängerbrücke, über die man auf die Insel gelangt.
Am nächsten Morgen ging mit einer kleinen Bootstour auf dem Großen Prespasee einer von Svenjas Wünschen in Erfüllung. Während ihr Herz wegen der, noch nicht vor dem kalten Winter geflüchteten, Pelikane höher schlug,
bekamen wir auch kulturell etwas geboten. In den steilen Felsen am Ufer sind zwei Marienfresken gemalt und drei Eremitagen sind (nur über den Wasserweg) zu erreichen. Die größte davon- Panayia Eleoussa- ist in einer großen Felsspalte versteckt und durch eine Treppe mit dem Strand verbunden.
Schöner konnte der Tag nicht beginnen. Doch auch Nathan hatte etwas auf seinem Wunschzettel vermerkt und so radelte er über einen kleinen Pass
und dann auf der Landzunge, die den Großen Prespasee vom Kleinen Prespasee trennt, nach Agios Germanos, wo wir eine kleine Freskenkapelle besichtigten, von der wir euch endlich ein paar Freskenschnappschüsse liefern dürfen- in Griechenland ticken die Uhren anders, und damit ist nicht nur die Zeitverschiebung gemeint.
Die Landschaft hat uns so sehr beeindruckt, dass wir auch noch auf die Klosterinsel Agios Achillos im Kleinen Prespasee fuhren, auf der die Ruine einer Kirche aus dem 10. Jh. ganz besonders schön anzusehen war. Interessant war aber auch die hunderte Meter lange Fußgängerbrücke, über die man auf die Insel gelangt.
Die Felder gliedern sich wunderbar in die von Schilf bewachsenen Seeufer ein. Gepaart mit den kleinen Klösterchen und den netten Menschen dort, fanden wir eine wunderbare Oase der Ruhe, von der aus wir am nächsten Tag –fast schon etwas wehmütig- nach Albanien starteten.
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