Donnerstag, 28. Juli 2016

Der erste Besuch ist da, dolce vita auf Cres

Nach 4 Nächten auf dem Campingplatz an der Südspitze Istriens an dieser Bucht


brachen wir auf in Richtung Pula, Istriens Hauptstadt.
Pula ist mit einem der größten noch erhaltenen Amphitheater aus römischen Tagen gesegnet, knapp 23.000 blutgierige Zuschauer versammelten sich hier einst, um Mensch und Tier beim  Kampf um Leben und Tod zuzuschauen. Heute wird die Arena vorwiegend für Konzerte genutzt.


Die römischen Überbleibsel sind in der gesamten Stadt verstreut und teils auch mit den modernen Gebäuden bautechnisch verschmolzen. Aber nicht alle Spuren der Vergangenheit liegen so offensichtlich an der Oberfläche. 1959 (sic) wurde bei der Beseitigung der Bombenschäden des 2.Weltkriegs in 2m Tiefe das Bodenmosaik einer ehemaligen römischen Villa gefunden und ist seitdem dort zu besichtigen.


Im Anschluss fuhren wir auf die östliche Seite Istriens, die deutlich ruhiger ist als der Westen. Labin, einer der größeren Orte der Gegend, erinnerte uns sehr an die Dörfer, die wir im Hinterland kennengelernt hatten, hatte aber zudem noch einen -auf unseren Bilder nicht zu erkennenden- wunderbaren Meerblick.



Wir steuerten einen Campingplatz in Icici nahe Opatija an und brachen von dort am nächsten Tag auf, um das Ucka-Gebirge in Wanderschuhen zu erkunden. Unser Ziel war der Vojak, mit 1401m höchste Erhebung Istriens.


Da sich der Gipfel in direkter Nähe zum Meer erhebt, ergeben sich trotz der vermeintlich geringen Gesamthöhe weitreichende Blicke, die an klaren Tagen sogar bis Venedig reichen sollen.


Aber nicht nur den Fernblick, sondern auch einige Schmetterlinge konnte Nathan mit der Kamera einfangen. Ihr findet bald eine Auswahl davon im Fotoordner.
Nathan nutzte am Tag darauf die einmalige Gelegenheit 1400 Höhenmeter am Stück zu sammeln und kurbelte als Frühsport noch einmal mit dem Rad hinauf. Danach ging es nach Rijeka. Rijeka ist die drittgrößte Stadt Kroatiens, kann aber kulturell mit den meisten anderen Küstenorten nicht mithalten, obwohl man dem Ortskern eine gewisse Gemütlichkeit nicht absprechen kann.


Daher fiel unser Besuch auch recht kurz aus; bei 38°C waren wir aber sowieso nicht in Stadtbesichtigungslaune.
Wir füllten alle Reserven auf dem Festland auf und überquerten die Brücke nach Krk, der größten kroatischen Insel. Diese Insel beherbergt nicht nur 18.000 Einwohner und im Sommer bis zu 80.000 Touristen, sondern auch den Flughafen Rijeka. Und genau dorthin wollten wir, sollten doch am nächsten Morgen Svenjas Eltern dort landen.

Somewhere along the road
Wir begrüßten sie professionell mit Schild und Begrüßungskaffee und erfuhren, dass die Schwaben am Stuttgarter Flughafen alles in Bewegung gesetzt hatten, um das badische Familientreffen zu vereiteln. Sowohl eine Gaskatusche wie auch eine selbstgezüchtete Gurke gaben Anlass zur Beanstandung, zudem wurden Einzelvisitationen notwendig. Man kann nur von Glück reden, dass die Brennpaste nicht auch noch entdeckt wurde.
Nach einem gemeinsamen Frühstück am Flughafen Krk ging es zu viert im Schlumpf auf die Fähre nach Cres, unserem eigentlichen Ziel.


Nach dem Übersetzen besichtigten wir die Stadt Cres, in der 3000 Einwohner und damit ca. 90% der Inselbevölkerung leben.


Obwohl die Insel fast nur vom Tourismus lebt, herrscht hier im Vergleich zum Festland eine schon fast beängstigende Ruhe.
Am Sonntagmittag bezogen wir  unser Quartier für eine Woche am süd-östlichsten Punkt der Insel, am Punta Kriza. Hier trennen uns „nur“ 12 km –von uns Highway to Hell getaufte- Juckel- und Buckelpiste (auf der man bei jeglichem Gegenverkehr ausknobeln muss, wer Vorfahrt hat) von der nächsten Inselmetropole: Osor.
Osor hat 80-90 Einwohner und eine Drehbrücke von ca. 10m Länge, die die beiden Inseln Cres und Losinj verbindet, die einst (bis die Römer einen Kanal bauten) eine Insel waren.
Zweimal täglich wird diese Drehbrücke für den Schiffsverkehr geöffnet, der Autoverkehr kommt für eine halbe Stunde zum Erliegen und es entsteht eine Art Volksfeststimmung:


Über eben jene Brücke fuhren wir am Montag nach Losinj. Entlang einsamer Buchten ging es zuerst nach Veli Losinj, dem ursprünglichen Hauptort der Insel.


Nach einem kurzen Stadtrundgang entzogen wir uns dem "Trubel" in einer idyllischen Bade- und Schnorchelbucht.


Anschließend zog es uns nach Mali Losinj, dem wirtschaftlichen Zentrum und mit 7000 Einwohnern Wohnort der Hälfte aller Einwohner beider Inseln.


Zwischen Sightseeing und Eisschleckerei widmete sich Nathan einem ganz neuen Hobby:


Der Dienstag war dann Haarschneide-, Schnorchel- und Grilltag.
Gestern fuhren wir in den Westen der Insel. Die erste Station hieß Lubenice und zählt sage und schreibe 6 ganzjährig hier lebende Einwohner, die allesamt über 65 Jahre alt sind. Ein paar mehr Häuser stehen dann allerdings doch noch.


In der ehemaligen Dorfschule ist ein Schafzucht-Museum eingerichtet, dem man immerhin entnehmen kann, dass Schafe Wolle geben und essbar sind…
Aber es gibt noch einen Grund dafür, sich hierher zu begeben. Laut Reiseführer ist das Wasser der gesamten Adria nirgends so klar wie in dieser Gegend und noch klareres Wasser ist auch kaum vorstellbar.


Wir parkten den Bus vor dem Ort in 380m Höhe und wanderten zu einem kleinen Strandabschnitt nahe der sogenannten Blauen Grotte, einer halb mit Wasser gefluteten Aushöhlung in der Felsenküste, die durch eine unter Wasser liegende Öffnung genug Tageslicht abbekommt um in blaues Licht getaucht zu sein.


Wir kamen gerade noch rechtzeitig an, um die kleine Bucht in ruhiger Umgebung genießen zu können; gegen Mittag durchbrach ein mit Touristen vollgestopftes Boot nach dem nächsten die Ruhe.
Wir schnürten alsbald unsere Schuhe und machten uns an den Aufstieg zurück nach Lubenice.
Von dort fuhren wir einige Kilometer nach Valun, einem alten Fischerdorf, das immerhin eine Fußballmannschaft zusammen bekäme, wenn dies denn gewünscht wäre.


In der alten Pfarrkirche wird eines der ältesten bekannten Zeugnisse der glagolithischen Schrift (Altkroatisch) aufbewahrt, auf die die Kroaten sehr stolz zu sein scheinen.


Aufgrund der positiven Resonanz nun Teil 2 der Schnorchelimpressionen:






 

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