Sonntag, 29. Januar 2017

Weiß in Athos, Athos in weiß

Nur wenige nicht-orthodoxe Menschen erhalten Einlass in die autonome Mönchsrepublik Athos. Und diejenigen, denen dieses Privileg zuteil wird, müssen zuvor eine administrative Mühle durchlaufen, die die deutsche Bürokratie in den Schatten stellt. So war eine Besichtigung des Heiligen Bergs vor Beginn unserer Reise auch nicht geplant.
Als jedoch Svenja mir an meinem 30. Geburtstag eröffnete, dass sie bereits in meinem Namen die ersten organisatorischen Hürden genommen hatte und tatsächlich eine realistische Möglichkeit bestünde, ein Visum zu erhalten, begann ich mich mit der Idee anzufreunden.
Durch unsere fixe Aufenthaltsdauer in Athen war es möglich den Tag der Ankunft recht genau vorherzusagen und wir erwarben nach einigem E-Mail-Verkehr eine Reservierung für den Zeitraum vom 7.-10.1. Länger als vier Tage zu bleiben, ist nur mit einer Spezialerlaubnis möglich, die in Form einer Einladung von einem der Klöster der Halbinsel ausgestellt werden muss. An dieser Stelle bietet es sich wohl an, Athos’ Struktur und Regeln grob zu umreißen, um eine kleine Vorstellung davon zu geben, wie ungewöhnlich dieser Ort ist.
Der rechte Chalkidiki-Finger misst 336 Quadratkilometer und beherbergt auf dieser Fläche 20 Großklöster, diverse Einsiedeleien und Mönchsdörfer, eine –in der Hauptsaison- ca. 200 Einwohner zählende Hauptstadt mit dem herrlichen Namen Karyes, einen Haupthafen namens Dafni und ganz viel Natur. Seit nunmehr über 1000 Jahren regieren sich die Mönche selbst, sie stehen zwar unter griechischer Souveränität und sind offiziell, ungeachtet ihrer Herkunft, Griechen, das sind aber wohl auch die einzigen Zugeständnisse an die Außenwelt, von der sich Athos mittels eines von Polizisten bewachten Zaunes abschirmt. Die Einreise ist nur über Boote möglich, für die man nur Tickets erhält, wenn man das Diamonitrion (Athos-Visum) vorweisen kann.
Noch heute gilt die, im frühen 11. Jh. auf Leder geschriebene, Athos-Verfassung ohne jegliche Änderung. Seit jener Zeit ist es weder weiblichen Menschen noch weiblichen Tieren (mit Ausnahme von Katzen, Bienen und Wildtieren) erlaubt, den Heiligen Berg zu betreten oder sich näher als einige hundert Meter der Küste zu nähern. Erklärt wird dies vonseiten der Mönche damit, dass das gesamte Gebiet der Muttergottes geweiht sei und nur sie, die „reinste aller Frauen“ diesen von Gott ausgesuchten Ort überstrahlen solle.
Zwar gab es immer wieder Bestrebungen, diese Regelung zu kippen, doch weder EU noch Griechenland waren dazu bisher in der Lage.
Aber auch für die Männer, denen erlaubt wird einzureisen, gelten strikte Regeln –zumindest in der Theorie. So ist es nicht gestattet länger als eine Nacht pro Kloster zu übernachten. Auf den Klostergeländen sind Filmen und Fotografieren, Rauchen, Reden während des Essens, Fleischkonsum, das Tragen von kurzärmeligen Hemden und kurzen Hosen sowie alle Dinge, die den Ablauf des Klosterlebens stören könnten, verboten. Außerdem gilt ein generelles Schwimmverbot an den dafür eigentlich perfekt geeigneten Athos-Stränden.
Wie die meisten Athos-Pilger kamen wir bekanntlich aus Richtung Thessaloniki und schon die Fahrt quer durch das Hinterland der Chalkidiki kann man als ersten Teil der Athos-Erfahrung betrachten; 130 Kilometer durch kaum bewohntes Land, als würde die Halbinsel an sich nicht schon abgelegen genug sein. Am Ende dieser Fahrt erreichten wir den Ort, von dem aus die meisten Pilger in Richtung Athos ablegen: Ouranopoli – zu Deutsch „Himmelspforte“.
Himmlisch wirkte der Ort auf uns beide indes nicht, zahlreiche Pelz- und Ikonengeschäfte verdanken ihre Existenz den gelangweilten –vornehmlich russischen- Frauen, die auf ihre pilgernden Männer warten. Restaurants und Cafés bieten Dekadenz in reinster Form, schließlich kehren die meisten Pilger hungrig, ja geradezu fleischgeil zurück. Alle Straßen sind mit Halteverbotsschildern gesäumt, wovon zwei große Bezahlparkplätze profitieren.
Am 7.1. stand ich morgens, kurz nach dessen Öffnung, im Pilgerbüro und erhielt nach einigem unfreundlichen Gemurmel und gegen Zahlung von 30 Euro mein Diamonitrion.



Daraufhin kaufte ich einige Häuser weiter das Fährticket von Ouranopolis nach Dafni und wartete danach mit Svenja noch über eine Stunde im Auto, die Fähre fuhr erst um 9.45 Uhr. Schon bevor sie den Hafen verlassen hatte, überkam mich Mitleid mit dem kleinen roten Punkt, der mir vom Strand aus hinterher winkte.



Ich beruhigte mein schlechtes Gewissen damit, dass Svenja unsere viertägige Trennung in die Wege geleitet hatte und konzentrierte mich auf das was da kommen sollte. Schließlich gab es genug, über das ich mir den Kopf zerbrechen konnte, ich hatte nicht eine Reservierung für irgendein Kloster vorzuweisen, mein kurzfristiges Bemühen der letzten beiden Tage, mich wenigstens im ersten anvisierten Kloster anzukündigen, war leider nicht von Erfolg gekrönt gewesen.
Aber das war nicht meine einzige Sorge. Ich hatte keine Karte dabei, kannte die Wanderwege nicht und keine der von mir gelesenen Quellen hatte es geschafft, mir einen ausreichenden Einblick in die Abläufe auf der Halbinsel zu geben. Zudem begann es erst leicht, dann immer heftiger zu schneien, dazu wehte ein eisiger Wind, der dafür sorgte, dass ich mich zumeist im Innenraum des Bootes aufhielt, anstatt die Küste und die dort angelegten Klöster zu bestaunen. In der Kabine war –sieht man vom Fehlen weiblicher Personen ab- nichts davon zu merken, dass wir uns am Beginn einer Pilgerreise befanden, Väter spielten mit ihren Söhnen Kriegsspiele auf Mobiltelefonen, überall wurde gefuttert, fast jeder zweite telefonierte lauthals und wild gestikulierend, eben typisch griechisch, und so schraubte sich der Geräuschpegel in fast unerträgliche Höhen. Ein Mann jedoch wirkte wie ein Fremdkörper inmitten dieses Trubels, mit weißem Bart und in schwarze Mönchskluft gekleidet, saß er in ein stilles Gebet vertieft fast regungslos da, nur sein Komboskini drehte er in der rechten Hand. Ich dachte daran, dass ich vermutlich in den nächsten Tagen ähnlich alleine sein würde, nur mit getauschten Rollen. Glücklicherweise fuhr das Schiff jedes Kloster entlang der Küste nördlich von Dafni an und so konnte ich jedes Mal, wenn der nächste Halt angekündigt wurde für einen Fotostopp aufs Deck steigen. 





Trotz des immer stärker werdenden Schneefalls war ich überwältigt von der Erhabenheit dieser Gottesburgen. Nach zwei Stunden war dann Dafni erreicht, alle Passagiere strömten von der Fähre und wurden von einem der fünf wartenden, mit Schneeketten ausgerüsteten, Kleinbusse aufgenommen, um nach Karyes gebracht zu werden. Der Fahrer des Busses, in den ich mich gesetzt hatte, preschte los, bevor die maximale Anzahl an Fahrgästen zugestiegen war, obwohl immer noch Menschen das Boot verließen. Der Grund für dieses recht unkonventionelle Verhalten liegt darin begründet, dass jegliche Transportfahrt auf Athos einen festen Preis hat, unabhängig von der Anzahl der Passagiere, somit hätte sich weiteres Warten nicht rentiert, zumindest nicht für den Fahrer. Während der knapp halbstündigen Fahrt, die vom regelmäßigen Anschlagen der Schneekette am Radkasten untermalt wurde, stellte ich erstens fest, dass der Fahrer Schnee nicht gewohnt war- mehrfach geriet der Wagen ins Schlittern, und zweitens, dass das Auto von innen, mit mindestens 30 Ikonenbildchen, etlichen Kreuzen und derlei Dingen mehr ausgestattet, einer kleinen Kapelle glich. In Karyes versank ich beim Verlassen des Autos knietief im Schnee und verfluchte das erste Mal meine Entscheidung hierher gereist zu sein. Meine Laune besserte sich auch nicht, als ich den Fahrpreis zum von mir gewählten Kloster Vatopedi erfuhr. 40 Euro oder 15 Kilometer Wanderung durch kniehohen Schnee; wer mich kennt, weiß, dass mir die Entscheidung nicht sonderlich schwer fiel. Nur fand ich nirgends ein Indiz, in welche Richtung ich zu marschieren hatte, dafür aber nach und nach drei Pilger mit dem gleichen Ziel. Zu viert hätte jeder nur 10 Euro zu zahlen gehabt, also fragten wir nach einer Busverbindung. Es gibt nämlich außer der Verbindung zwischen Dafni und Karyes keinen Fahrplan, man muss sich selbst darum kümmern, dass ein Bus fährt. Die Fahrer deuteten auf den Schnee und erklärten uns, dass bei diesem Wetter kein Bus nach Vatopedi fahren könne. Also waren wir gezwungen durch den Schnee zu stapfen, immerhin erhielten wir eine grobe Beschreibung. Wir, das waren Alex aus Moskau, Konstantin aus Dnjepropetrowsk, Marco aus Turin und ich. 



Ich war anscheinend der einzige, der sich aufs Wandern vorbereitet hatte, Marco musste ich eines meiner Handschuhpaare leihen, er hatte keins dabei. Nach einigen Minuten verließen wir die „Zivilisation“ Karyes’ und folgten fortan einem mehr schlecht als recht begehbaren Pfad durch hügelige Waldlandschaft. 



Einige Male schlugen wir den falschen Weg ein, zu viele Wegweiser waren unter der weißen Pracht verborgen oder mehrdeutig aufgestellt worden. 



Dennoch schafften wir es in deutlich unter vier Stunden bis nach Vatopedi, einem Kloster wie einer Festung, an dessen Pforte meine drei orthodoxen Mitstreiter erst einmal auf die Knie fielen und sich schier endlos bekreuzigten.



Am Empfang saß ein Mönch, der uns nach Namen, Diamonitrion und Reservation fragte. Natürlich hatten die anderen drei eine Reservierung, allesamt für mehrere Nächte, im Falle von Marco sogar für mehr als die maximalen drei Nächte, also für länger als das Diamonitrion eigentlich maximal gültig sein sollte – diese Regel scheint also nicht allzu strikt gehandhabt zu werden. Ich erklärte wahrheitsgemäß, dass ich die letzten Tage mehrfach versucht hatte anzurufen, aber niemanden erreicht hatte und dass mir am Pilgerbüro gesagt worden war, dass ich zu dieser Jahreszeit keine Reservierung brauchen würde. Der Mönch schaute grimmig und erwiderte nur: „Without a reservation you can’t stay!“ Dann jedoch wurde ihm wohl klar, dass dies ein potenzielles Todesurteil war. Es war 16.30 Uhr und die Tore der Klöster schließen sich zu dieser Jahreszeit eine Stunde später. Er besann sich jedenfalls recht schnell eines Besseren und gewährte mir eine Nacht in den Mauern des Klosters. Schon im nächsten Moment schickte er uns ohne Umwege in den laufenden Weihnachtsgottesdienst. Die Athos-Klöster nutzen nämlich bis heute den julianischen Kalender und hinken unserem gregorianischen um 13 Tage hinterher. Und so stand ich kurz darauf in nassen Klamotten im dunklen Narthex der Kirche, der Hauptraum bleibt den Orthodoxen vorbehalten- zumindest während der Gottesdienste. Ich sah Marco mit einem Mönch sprechen, der mich kurz darauf mitten im Gottesdienst nach Namen, Herkunft und Glaubensrichtung fragte und sich als Vater Dimitirios vorstellte. Nach etwas über einer Stunde endete der Gottesdienst plötzlich (insgesamt hatte er 14 Stunden gedauert) und die eben noch Betenden strömten auf den Vorhof und weiter in Richtung Trapeza. 



Die Trapeza ist die freskenverzierte Essenshalle des Klosters und wird genau zweimal am Tag, stets direkt nach dem Gottesdienst angesteuert.


Trapeza

Ich wurde von Dimitrios an einen Tisch gelotst und saß mit 7 mir völlig unbekannten Menschen an einem halbrunden Steintisch, der mit Metallgeschirr gedeckt war. Auf einen Gong hin erhoben sich die Anwesenden und ein Gebet wurde gesprochen. Ein erneuter Gong hieß die Hungrigen wieder Platz zu nehmen und mit dem Essen zu starten. Ich hatte gelesen, dass die Essenszeit sehr begrenzt sei und so schaufelte ich die Nudeln in mich hinein so schnell ich nur konnte. Während des gesamten Essens darf eigentlich nicht gesprochen werden, jemanden um beispielsweise eine Schüssel außerhalb der eigenen Reichweite zu bitten, ist jedoch erlaubt. Nur für einen Mönch gilt dieses Gebot nicht, er sitzt in einer Kanzel über den Essenden und liest einen Bibeltext in Griechisch. Zu den schon angesprochenen Nudeln gab es geriebenen Käse, außerdem noch rohe Zwiebeln und rohe Salatherzen, sowie zum Nachtisch Äpfel. Als Getränke standen Wasser und Rotwein bereit. Nachdem die Bibelverse gelesen waren, ertönte abermals ein Gong, woraufhin sich wieder alle erhoben, diesmal aber ein Spalier bildeten, durch das nun die Mönche ihrer Klosterhierarchie entsprechend geordnet, vom Abt im prunkvollen Festtagsgewand (ein Mönch musste die Schärpe tragen) angeführt, aus dem Saal marschierten. Den Mönchen folgten daraufhin die Pilger, eine Prozedur die sich nach jedem Essen wiederholen sollte. Im schneebedeckten Innenhof des Klosters angekommen, wurde ich ein weiteres Mal von Dimitrios angesprochen und auf das 6-Bett-Zimmer gebracht, in dem ich die Nacht verbringen sollte- mein Rucksack hatte die ganze Zeit am Klostereingang gelegen.




Ich erfreute mich an einer warmen Dusche, im Gegensatz zu Kälte und Dreck konnte ich aber das Gefühl, am falschen Ort zu sein, nicht abspülen. Mir graute vor dem nächsten Tag, dem nächsten Kloster, an dessen Pforte ich um Einlass betteln würde müssen, ich vermisste Svenja- kurzum ich wollte hier weg.
Das hatte sich auch bis zum nächsten Morgen nicht geändert. Dankenswerterweise war Sonntag und daher begann der Gottesdienst „erst“ um 6 Uhr.



Viel geschlafen hatte ich trotzdem nicht, ich hatte vergessen Ohropax mitzunehmen und war den Schnarchattacken meiner Zimmerkollegen schutzlos ausgeliefert. Der Morgengottesdienst wurde aufgrund irgendeines Namenstages ein wenig in die Länge gezogen, ansonsten ähnelte der Ablauf inklusive Essen dem des vorherigen Nachmittags, mit der Ausnahme, dass sonntags zusätzlich ein Fisch pro Person serviert wird, auf den ich selbstverständlich verzichtete. Nach dem Essen –gegen 10.15 Uhr- begab ich mich zur Klosterpforte und holte mein Diamonitrion ab, schritt aus dem Tor und wollte mich gerade auf den Weg nach Karyes machen, als mir der Mönch an der Pforte nachrief. Er versicherte mir, dass ein Meter Schnee läge und ein Durchkommen nahezu unmöglich wäre, angesichts des strahlenden Sonnenscheins wäre meiner Meinung nach ein Fußmarsch vertretbar gewesen, aber ich ließ mich überzeugen, eine Stunde zu warten. 




Dann sollte die Straße geräumt sein und ein Bus würde ohnehin kommen und mich mitnehmen können. Ich lief wartend und fotografierend durch die traumhafte Winterwelt des Klosters, wurde aber zunehmend unruhig, weil kein Bus in Sicht war.





Immer wieder wurde ich auf später vertröstet, bis schließlich ein Bus für 15 Uhr angekündigt wurde. Das zerstörte meinen Zeitplan gänzlich und so fragte ich, ob mir das Kloster eine weitere Nacht Gastrecht gewähren würde. Erstaunlicherweise war dies überhaupt kein Problem, ich durfte sogar mein Bett behalten. Die Zeit bis zum Nachmittagsgottesdienst um 15.30 Uhr nutzte ich für einen ersten kurzen Blick in den Hauptraum der Kirche und um den einzigen nicht-orthodoxen Pilger außer mir kennenzulernen. Ed aus Canterbury hatte sein Diamonitrion erst erhalten, als er eine Reservierung vorzuweisen hatte- das Verfahren scheint nicht standardisiert zu sein. Von nun an traf man uns meist zu zweit an und so wurden wir nach dem Abendessen auch im Doppelpack zu einer Kloster- bzw. Kirchenführung eingeladen. Diese wurde von einem recht jungen, amerikanischen und sehr engagierten Mönch durchgeführt, der uns erzählte, dass sein erster Besuch in Vatopedi ausgereicht hatte, ihn zum orthodoxen Glauben und zum Mönchsdasein zu bewegen. Da ich mich als Katholik mit potenziellem Interesse an einer Konvertierung vorgestellt hatte, bemühte er sich enorm darum mir den Glauben schmackhaft zu machen. Zunächst führte er uns in den Hauptraum der Kirche, dessen Wände vom Boden bis zur Kuppel ausnahmslos mit Fresken höchster Qualität versehen sind, die mit ihrer dunklen Grundfarbe zumindest im unteren Teil mit dem glänzenden Oklad der zahlreichen Ikonen kontrastieren, die nicht nur die überdimensionale, mit Blattgold überzogene Ikonostase zieren, sondern ringsumher jeden Teil der Wand verdecken, der in Kusshöhe liegt und nicht von Sitzreihen verdeckt ist.


Beispiel für eine mit Oklad überzogene Ikone, nur die Gesichter der Heiligen bleiben frei; Bild nicht aus Athos

Auch der in orthodoxen Kirchen typische Kronleuchter übertraf in Größe und Prunk alles vorher von mir Gesehene.
Die völlig überladene Kirche blendete meine Augen fast, ich wusste nicht so recht, wohin ich meinen Blick zuerst wenden sollte. Viel Zeit um die gleichermaßen mystische wie protzige Szenerie aufzusaugen gab uns der Mönch indes nicht. Er bedeutete uns in einem der Holzstühle Platz zu nehmen und begann mit einem historischen Abriss des orthodoxen Glaubens, der Republik Athos im Gesamten und des Klosters Vatopedi im Speziellen. Dabei ließ er wenig Gutes an katholischem und protestantischem Glauben, wurde aber nicht müde zu betonen, dass sich dies nicht gegen die einzelnen Gläubigen (also uns) richtete. Wiedergeben möchte ich hier lediglich die Entstehungsgeschichte des Klosters, die wir präsentiert bekamen. Demnach wurde der Prinz Arkadius, Sohn des Kaisers Theodosius im 4. Jh. durch ein Wunder vor dem Ertrinken gerettet, als er in Seenot geriet. Seeleute fanden ihn am Ufer, nahe dem heutigen Standort des Klosters, schlafend mit einer Marienikone in den gefalteten Händen unter einem Busch vor. 



Aus Dankbarkeit gründete der Vater das Kloster Vatopedi, frei übersetzt „Kind im Busch“. Die besagte Ikone gilt auch heute noch als bedeutendste Ikone Vatopedis. Ca. 600 Jahre später wurde das Kloster von Piraten geplündert und dem Erdboden gleich gemacht, dabei wurden -bis auf einen- alle Mönche ermordet. Dieser eine schaffte es noch die Marienikone und den Gürtel Marias (s.u.) zusammen mit einer großen Kerze in einem Brunnenschacht zu verstecken, bevor er von den Piraten gefangen genommen und als Sklave verkauft wurde. 80 Jahre später, kurz vor seinem Tod, kam er aus der Sklaverei frei und reiste nach Vatopedi zurück, wo drei Edelmänner gerade dabei waren, das Kloster neu aufzubauen. Zu viert fanden sie den Brunnenschacht und fanden Ikone und Reliquie unversehrt, aber das eigentliche Wunder war die noch immer brennende Kerze. Die Kerze brennt –angeblich ohne Unterbrechung- noch heute im Kloster, das Wunder aber ist vorbei, heutzutage muss jeden Tag Wachs nachgefüllt werden. Nach Vollendung dieser Geschichte war es an der Zeit den Reliquien des Klosters unsere Aufwartung zu machen. Ganze sechs Reliquien werden in der Kirche gelagert und nur zu bestimmten Anlässen hervorgeholt; drei Heiligen-Schädel, ein verhältnismäßig großes Bruchstück des Jesus-Kreuzes, das Kreuz Konstantin des Großen und der Heilige Gürtel der Jungfrau Maria, eine der wichtigsten Reliquien der gesamten Orthodoxie. Interessanter als die Reliquien fand ich aber das Verhalten der Pilger und Mönche, wenn sie sich diesen näherten. Vor jeder einzelnen Reliquie stellten sie sich in einer Schlange auf, um sich, wenn sie an der Reihe waren, davor –Kreuze schlagend- auf den Boden zu werfen und anschließend je nach Reliquie die Glasabdeckung oder den silbernen Kasten zu küssen –abermals unter mannigfaltiger Bekreuzigung. Die demütige Ekstase, die sie dabei offensichtlich durchlebten, konnte ich zwar nicht einmal ansatzweise nachvollziehen, gänzlich kalt ließ sie mich dennoch nicht. Wir verließen das Katholikon und hielten an dessen bemalter Außenfassade vor einem Marienbild. 


Die Geschichte, die uns der Mönch dazu erzählte, lautete wie folgt: Vor langer Zeit wurde unter dieser Ikone jeden Morgen der Schlüssel der Klosterpforte gesegnet. Eines Morgens hörte nun der Abt mit dem Schlüssel in der Hand das Abbild sprechen; Maria riet ihm, das Tor nicht zu öffnen, da Piraten davor lauerten. Das Jesuskind entgegnete, dass die Mönche diese Warnung nicht verdienten, da sie nicht fromm genug gelebt hätten und legte der Mutter die Hand vor den Mund. Maria schob sie beiseite und wiederholte die Warnung, die sich als korrekt herausstellte. Das Tor blieb verschlossen, die Piraten flohen, nachdem die Mönche begonnen hatten mit Steinen nach ihnen zu werfen und der Abt suchte die Ikone auf, um ihr zu danken. Sie war wieder zu einem Bild geworden, jedoch in dem Moment eingefroren, in dem die Hand des Jesuskinds weggeschoben wird. Das Bild wurde von der Mauer abgetragen, mit reichlich Oklad überzogen und in eine eigene Seitenkapelle gehängt. Am Originalplatz wurde ein neues „normales“ Marienbildnis gemalt. Seither habe die Ikone jedoch nichts von ihrer Kraft eingebüßt und wäre regelmäßig für weitere Wunder verantwortlich.
Die angesprochene Seitenkapelle ist stockduster; elektrisches Licht gibt es in keiner Kirche in Vatopedi, in dieser Kapelle aber zusätzlich auch keine Fenster. Die aufgestellten Kerzen reichen gerade einmal, um sich grob orientieren zu können. Der Trick der Mönche besteht darin, dass sie kleine Taschenlampen mit sich führen, mit denen sie ihren Weg beleuchten, Reliquien und Ikonen anstrahlen und ihre Gebetstexte lesbar machen können. Da die Kapelle nur geöffnet ist, wenn eine Andacht stattfindet, bekamen wir unsere Erklärung mit Gebetsgesang als Untermalung; entgegen meiner Erwartung ernteten wir jedoch weder genervte noch böse Blicke. Erwähnenswert sind die Unmengen von, aus Dankbarkeit gespendeten, Anhängern, Uhren, Medaillons etc., die sich ihren Platz unter der Ikone mit einer Bronzemedaille von den Olympischen Spielen in London 2012 teilen. Der einzige griechische Medaillengewinner 2012 spendete sie, nachdem er kurz vor den Spielen eine vermeintlich übersinnliche Erfahrung beim Betrachten der Paramythia –so heißt die Ikone- gemacht hatte.
Unsere Führung endete an dem recht unspektakulären Brunnenschacht hinter dem Kirchengebäude, in dem  Reliquie, Ikone und Kerze versteckt gewesen sein sollen. Zum Abschluss versprach der Mönch, uns eine Liste mit Büchern zu erstellen, die es zu lesen galt, um die Orthodoxie kennenzulernen. Tatsächlich hielt er Wort und überreichte mir am nächsten Morgen eine 11 Bücher zählende Liste. Den Abend verbrachten Ed und ich damit, uns mit fünf rumänischen und einem serbischen Pilger im wahrsten Sinne des Wortes über Gott und die Welt zu unterhalten. Dabei hatte ich zeitweise das Gefühl, wir als nicht-orthodoxe Besucher seien die wahre Attraktion, so viel Interesse an unseren Beweggründen wurde uns entgegen gebracht. Wir erfuhren im Gegenzug viel über die Bedeutung der einzelnen Phasen der Gottesdienste und dass die meisten Pilger regelmäßig in immer dasselbe Kloster pilgern und dort meist 1-2 Mönche als sogenannte „Spirituelle Väter“ aufsuchen. Mein Eindruck war, dass die Beliebtheit des Berges Athos bzw. seiner einzelnen Klöster mit den seelsorgerischen Fähigkeiten der Mönche korreliert. Viele der von mir kennengelernten orthodoxen Pilger litten meiner Meinung nach unter extremen Selbstzweifeln, dem Gefühl der Wertlosigkeit oder der Angst nicht genug in den Glauben zu investieren.
Der nächste Tag sollte nicht bloß für mich der Tag der Abreise sein. Auch Ed und drei der Rumänen wollten über Dafni nach Ouranopolis zurück. Ich hatte mittlerweile jegliche Pläne begraben auch nur ein weiteres Kloster zu besuchen.
Um halb 4 morgens klingelten vier verschiedene Wecker in unserem Schlafsaal. Jeder meiner Zimmerkollegen hatte scheinbar Angst gehabt, den 4-Uhr-Gottesdienst zu verpassen. Meine Vorfreude auf eben jenen war nicht sonderlich groß und so zog ich es vor, bis zum Weckrundgang eines Mönches um 6 Uhr die Augen noch mal zu schließen, schlafen konnte ich allerdings nicht mehr. So befand ich mich gegen halb 7 im Narthex der Kirche und begutachtete das gottesfürchtige Treiben in der dunklen Kirche, die mit dem Licht einiger weniger Kerzen erhellt war. Wie schon an den Tagen zuvor, geriet das stundenlange Stehen zur körperlichen und mentalen Belastung, einer Belastung, die die orthodoxen Pilger im Übrigen nicht nachvollziehen konnten. Nach dem lange ersehnten Essen wurden auf dem Klosterinnenhof ein paar Erinnerungsfotos geschossen – von einem Mönch. 


Der Anblick erstaunte mich dann doch etwas. Der amerikanische Mönch steckt Ed und mir je eine individuell angepasste Liste mit Büchertiteln zu und bot uns an, in der Mittagspause in der Ikonenwerkstatt vorbeizuschauen. Wir lehnten dankend ab, schließlich wollten wir abreisen. Schnell war klar, dass es aufgrund erneuten Schneefalls keine Busverbindungen geben würde und so erwuchs der Plan nach Karyes zu wandern und dort nach einer Verbindung Ausschau zu halten. Eine halbe Stunde später standen wir zu viert voll beladen am Ausgang des Klosters und warteten auf den letzten Teilnehmer unserer Schneeexpedition. Bogdan, so hieß der gute Mann, kam dann auch, allerdings ohne Gepäck und sehr aufgeregt dazu. Er erklärte uns, dass kein Priester im Kloster bereit sei, uns bei derart schlechten Wetterbedingungen einen Segen für die Reise zu geben und er unter diesen Umständen auf gar keinen Fall aufbrechen werde. Augenblicklich zogen die beiden anderen Rumänen ihre Rucksäcke ab und sagten, dass auch sie bleiben würden. Ed, der überhaupt keinen zeitlichen Druck verspürte, zog es daraufhin ebenfalls vor die Gastfreundschaft ein wenig weiter auszukosten. Nun war ich also alleine. Immerhin kannte ich den Weg, zumindest in der Theorie. Aber ich musste raus, Svenja war alleine und, dass sich das Wetter bis zum nächsten Tag bessern würde war eher unwahrscheinlich. Ich war bereit das Risiko des Fußmarsches auf mich zu nehmen, wurde aber durch ein schlagkräftiges Argument davon abgehalten. Ed bot mir an einen Hotspot einzurichten, somit hatte ich am Arsch der Welt plötzlich und völlig unerwartet Internet und konnte mich bei Svenja melden. Da sie jedoch nur Internetzugriff hatte, wenn sie in einem Café saß und ich nicht wissen konnte, wann das sein würde, war die Kommunikation immer noch eine große Herausforderung. Nachdem wir (es war das einzige Mal, dass wir gleichzeitig online waren) die wichtigsten Infos ausgetauscht hatten, las ich den restlichen Tag –von Gottesdienst und Abendessen unterbrochen- in 2 der 11 empfohlenen Büchern vom Leben irgendwelcher Heiliger, hatte aber wenig Freude an der Lektüre. Der vierte Tag begann wie der Tag zuvor um halb 4. Erneut dauerte der Gottesdienst für mich jedoch „nur“ von halb 7 bis kurz nach 9. Beim Essen teilte uns einer der Mönche mit, dass am heutigen Tage weder Busse noch Boote fahren könnten, das gelte für die komplette Halbinsel; ein weiterer Tag im Kloster war somit unumgänglich. Wir erlebten das heftigste Schneechaos seit 60 Jahren! In den letzten 10 Jahren hatte es in diesem Kloster nicht einmal Schnee gegeben.
Wir nutzten die Gelegenheit, um die Ikonenwerkstatt zu besichtigen. Da „unser“ Mönch darin als Maler arbeitete, konnte er uns den vollständigen Werdegang der Heiligenbilder auf Holz präsentieren und erklären.
Jeder einzelne Schritt vom Fällen des Baumes bis zum Einrahmen der Ikone wird auf Athos ausgeführt. Wir bekamen einen umfassenden Eindruck davon, wie aufwändig die Herstellung ist, durften dem Meister der Werkstatt beim Farbenmischen und Pinseln über die Schulter schauen und erfuhren, dass auch die Ikonen, die mit Oklad verziert werden darunter vollständig ausgemalt werden; alles andere wäre nämlich ein Betrug an Gott. Nach einer halben Stunde verließen wir die Werkstatt und wendeten uns wieder den Pilger-Diskussionen im Gästehaus zu. Nach dem Abendessen wurde ich –wie schon nach dem Frühstück- für das Abtrocknen des Geschirrs eingeteilt. Annähernd 300 Teller, ebenso viele Becher und Metallschüsseln etc. wanderten durch meine Hände. Der Dank waren Schwielen, ein leckeres Baklava und die einprägsame Erfahrung, dass die Arbeit plötzlich ruhen musste, um „mal eben“ in der Kirche die Marienikone zu preisen, die einst aus dem Brunnen geholt worden war. Da dieses Ereignis auf einen Dienstag fiel, wird seither jeden Dienstag eine Zeremonie wiederholt, bei der sich alle Mönche der Reihe nach vor der Ikone niederwerfen, sie danach küssen, einige Meter weiter vor dem –in einem Thron sitzenden- Abt erneut auf den Boden fallen und danach seine Hand oder seinen Siegelring küssen. Während der 10-minütigen Prozedur sang ein Mönch unentwegt das „Kyrie eleison“. Außerdem gelang mir ein Foto von der hinteren Hälfte des Essensraums: 



Für den Abend hatten unsere rumänischen Freunde ein Gespräch mit einem der rumänischen Mönche arrangiert, das allerdings auf Englisch stattfand. Darin ging es um moralische Fragen des Alltags und die Rolle der (orthodoxen) Kirche. Besonders hängen geblieben sind die Aussagen, dass es in Ausnahmesituationen erlaubt sei, sich selbst zu töten –selbst drei als Heilige verehrte, hätten ein solches Ende vorgezogen und dass Gott zwar Liebe sei aber Krieg und Naturkatastrophen zulasse, wenn dadurch etwas Schlimmeres verhindert werden könne: Atheismus. In diesen Momenten wurde mir erst bewusst, wie gut die Entscheidung gewesen war, mich als Katholik und nicht als Atheist „einzuschleichen“. Ich ging früh zu Bett und hoffte inständig auf den nächsten Tag. Dabei kann ich gar nicht einmal behaupten, dass ich mich unwohl gefühlt hätte, ganz im Gegenteil ich fühlte mich aufgenommen und akzeptiert- da hatte ich deutlich weniger erwartet. Aber draußen wartete immer noch meine Kleine und das sollte so nicht weitergehen.
Wieder klingelten alle Wecker um halb 4, wieder stand ich senkrecht im Bett. Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen musste ich niemandem mehr erklären, dass ich nicht direkt mit in die Kirche gehen würde, es hat seine Vorteile, wenn man schon länger da ist. Zum Gottesdienst erschien ich erst um 7 Uhr. Schon auf dem Weg zur Kirche bemerkte ich, dass das Wetter sich gebessert hatte: kein neuer Schnee, schmelzende Eiszapfen an den Dächern und nach dem Verlassen der Kirche tatsächlich so etwas wie Sonnenlicht hinter den Wolken. Beim Frühstück bestätigte sich mein Verdacht, ein Schiff nach Ierissos war für halb 10 angekündigt. Und an diesem Tag war auch ein Priester bereit unseren Weg zu segnen. Mehr unserer Gruppe folgend als wissend, was auf uns zukommen würde, betraten wir die Kirche und bestaunten ein letztes Schauspiel, das außerhalb von Athos kaum denkbar wäre. 8 Männer fielen vor dem Priester auf die Knie, so eng zusammengekuschelt, dass mir intuitiv die Bilder von Kaiserpinguin-Männchen beim Ausbrüten ihrer Eier einfielen. Die Aufgabe des Priesters war es nun mit der Reliquie des Heiligen Gürtels jeden Pilgerkopf in Richtung Boden zu drücken und dabei eine Segnung zu sprechen. Dazu befragte er jeden einzeln nach seinem Namen, den er in die Segnung einzubauen hatte. Niemand traute sich aufzuschauen und als alle 8 Pilger doppelt gesegnet worden waren, drehte sich der Priester zu Ed und mir und bedeutete uns uns zu den Pilgern zu gesellen. Wir knieten uns also neben die Traube Menschen, nannten unsere Namen und erfuhren die gleiche –wenngleich nur einmalige- Prozedur.
Ungeduldig und doch seltsam melancholisch stand ich um viertel nach 9 am Hafen des Klosters und wartete umringt von inzwischen 15 weiteren abreisewilligen Pilgern auf mein „Ticket nach draußen“. 


Blick zurück aufs Kloster

Es kam, aber erst um halb 11. Und wie schon bei der Hinfahrt verschlechterte sich das Wetter schon kurz nach dem Ablegen. Nur dieses Mal befanden wir uns auf der Ostseite der Halbinsel mit Inselcharakter. Schon im Altertum waren diese Gewässer berüchtigt, Xerxes versuchte sogar einen Kanal an der schmalsten Stelle des Athosfingers zu bauen, um nicht wie sein Vater einen Großteil seiner Flotte einzubüßen.
Und nun war es an uns, zu erfahren, dass auch die moderne Technik –in diesem Fall in Form eines „Speedboats“- hin und wieder noch zum Spielball der Naturgewalten mutiert. Ich kann mich an mindestens drei Momente erinnern, in denen ich mir sicher war, dass wir nun sinken würden. Die Stühle im Innenraum wanderten von links nach rechts und wieder zurück, Wellen klatschten aufs Deck, das Schiff schaukelte nicht, es fiel hin und her. Streifte mein Blick durch die Menschenmenge, so sah ich blasse, angsterfüllte Gesichter und nicht wenige kämpften darum, ihren Mageninhalt bei sich zu behalten; ein Kampf, der für einen Großteil der Passagiere –ich nehme mich da nicht aus- nicht zu gewinnen war. Die Toiletten waren dauerhaft besetzt und auch an der Reling wurden unfreiwillig die Möwen gefüttert. Nach zwei Stunden war es dann geschafft, wir erreichten unser Ziel wohlbehalten und das Beste war, dass ich schon aus dem Fenster einen blauen VW-Bus erspähen konnte. Ich hatte wieder die Außenwelt erreicht, ich durfte wieder machen, was ich wollte und konnte Svenja in die Arme nehmen! Ich verabschiedete mich von meinen Mitstreitern, die letzten Tage hatten uns tatsächlich zusammen geschweißt. Wir bestiegen den Schlumpf zu dritt, Bogdan musste noch nach Ouranopolis gefahren werden. Busse fuhren hier nicht, auch hier lag alles voller Schnee. Wir halfen ihm noch sein Auto aus der weißen Pracht zu befreien und verabschiedeten uns dann von ihm, vor uns lag ein weiter Weg in Richtung Heimat. Zum Abschied bekamen wir auch von ihm noch eine (laienhafte) Segnung. Dann konnte ja eigentlich nichts mehr schiefgehen…