Donnerstag, 12. Januar 2017

Athen

Gesagt, getan- nachdem wir, von diesem Regenbogen verabschiedet,


schweren Herzens, aber voller Vorfreude, auf Kreta unsere Zelte abgebrochen und mit der venezianischen Loggia


und dem Morosini- Brunnen



die Besichtigung von Iraklion komplettiert hatten, ließen wir uns von der Fähre in turbulenten neun Stunden zurück nach Piräus kutschieren. Da wir in aller Hergottsfrühe um 6.15 Uhr dort wieder aufs Fest(e)land rollten, hatten wir Zeit genug, um beim Kloster Daphni zum zweiten Mal unser Glück zu versuchen- schließlich war Dienstag. Es sollte wohl nicht sein- dieses Mal verkündete uns ein neu angebrachtes Schild, dass es ab Weihnachten bis auf Weiteres gänzlich für Besucher geschlossen bleibe. Wir trösteten uns damit, dass seine „Weltkulturerbe- Schwesterkirche“ Ossios Lukas noch auf unserer Besuchsliste stand und ein warmes Apartment auf uns wartete. 
Ohne Probleme meisterten wir in mittlerweile ausgereifter Teamarbeit die Navigation und Fahrt durch das Athener Verkehrschaos und wurden wenig später von leckerem sandigsamtigem Gebäck (wir wissen nicht wie es heißt- schmeckt aber göttlich), Walnüssen, Rosinen, Wein und unserem freundlichen Gastgeber George begrüßt- die griechische Gastfreundlichkeit kennt keine Grenzen. 
An diesem langersehnten Abend floss reichlich Wasser- aus der Dusche, in die Waschmaschine und, in Form von Freudentränen, Svenjas Bäckchen hinunter, als sie Miri in die Arme schloss. 


Wir erkundeten unsere 70er-Jahre Bude und genossen einen gemütlichen dreisamen griechischen Abend, den Svenja und Miri bis tief in die Nacht ausdehnten. Leider war punktgenau mit Miri auch die deutsche Eiseskälte in Athen gelandet. Aber diese konnte uns, und überraschenderweise auch viele andere Touristen, nicht von der Besichtigung der zahlreichen Sehenswürdigkeiten abhalten- allen voran die Akropolis mitsamt ihrem großen und besonders ausgefallen konstruierten Museum.


Nicht nur die Lage, sondern vor allem die Tempel, die Vielschichtigkeit und gleichsam Einzigartigkeit dieses historisch bedeutenden 156 Meter hohen Hügels beeindruckten uns sehr. Aber damit nicht genug- zu seinen Füßen liegen zwei sehr bedeutende Theater. Das Dionysostheater war das erste und bedeutendste Theater im antiken Griechenland. Dort soll das Drama seinen Ursprung gefunden haben.


Im zweiten- dem Odeon des Herodes Atticus- finden im Sommer Konzerte statt:


Nachdem wir die rutschige Treppe hinauf zu den Propyläen gemeistert hatten, öffnete sich der Blick in alle Himmelsrichtungen und auf die drei Tempel. Manche Touristen starrten komischerweise derweil lieber ihr Handy an.



Wir hatten zum Glück unsere ganz persönliche Fotografin dabei :)



Der kleine Niketempel liegt etwas versteckt- 


im Gegensatz zum riesigen Parthenon:


Dem Zauber, der diesem Ort und Ausblick innewohnt, konnten selbst das trübe Wetter und die Touristenströme keinen Abbruch bereiten.






Die originalen überlebensgroßen Mädchen, die einen Teil des Erechtheions tragen, konnten wir bis auf eine, die die Engländer abgezwackt haben, zuvor im Akropolis Museum hautnah bestaunen


Vor Ort wurden sie durch Duplikate ersetzt, genau wie auch die meterlangen Friese, die das Parthenon zierten.




Aufgrund des regnerischen Wetters am Folgetag taten wir es den großen Funden Griechenlands gleich und fanden uns im Archäologischen Nationalmuseum wieder. Dort glänzten sogar Stein und Kupfer- wegen ihrer großartigen Bedeutung. Nathan und Svenja konnten ihr Griechenland-Puzzle weiter vervollständigen, Miri verschaffte sich einen Überblick über das große Ganze. An dieser Stelle wollen wir euch eine Auswahl an Bildern liefern, 

1.) die unsere letzten Blogs ergänzen, wie zum Beispiel die Goldmaske des Agamemnon aus Mykene:


2.) zu diesem Athen Blog gehören, zum Beispiel mit der Statue des Poseidon aus Athens Umgebung: 





3.) von Inseln stammen, die wir noch nicht besucht haben, zum Beispiel dieses berühmte Fresko der kämpfenden Jungen aus Santorini:



4.) von Funden, die zwischenzeitlich in einem versunkenen Schiffswrack untergetaucht waren, wie zum Beispiel der Jockey von Artemision:


Es machte uns großen Spaß in den Sammlungen und in unserem Gedächtnis nach Informationen zu stöbern und Brücken zu spannen. Unnötig und unspektakulär fanden wir das Theater, das sich vor dem Parlamentsgebäude am Hauptplatz Syntagma abspielte: Dort tauschen zu jeder vollen Stunde die Wachmänner in Röckchen und Zeitlupe Plätze. 


Uns ging es viel zu langsam, wir stiegen im Gegensatz zum Rest der strikt hinter eine Linie zurückgepfiffenen Touritraube nach ein paar Minuten aus und in die Metro ein. Zuhause war es wärmer und die Erzählungen spannender. Am dritten Tag lockten uns das Plaka-Viertel mit seinen Marktgassen und die dort befindliche Agora ins kalte Nass. Schon allein für diesen Blick von der einen antiken Stätte auf die andere,



die Hadriansbibliothek und den Turm der Winde



hätte es sich gelohnt. Aber vieles mehr schmückte diesen Tag aus, wir genossen zum Beispiel noch den Blick vom Philopapposhügel auf die Akropolis


und anschließend heißen Glühwein, Whiskey und Joster zuhause. 

So kam es, dass wir uns am letzten Tag des Jahres noch einmal neu eindecken mussten, schließlich mussten wir ja nach der Silvesterbesichtigung, die das Panathenische Stadion, den Zeustempel



und den Hadriansbogen umfasste, wieder aufwärmen, bevor es dann für das Feuerwerk auf einen weiteren Hügel- den für uns in Marschnähe liegenden Lykavittos ging. Das obligatorische "Dinner for one" natürlich durfte auch in der Ferne nicht fehlen.


Wir genossen es sehr, dass in Athen nicht schon Stunden vor und noch nach Mitternacht geballert wurde. Das Feuerwerk hielt sich in Grenzen- es begrenzte sich auf Raketen über der Akropolis und in Piräus, rote Leuchtraketen der Schiffe auf See und ein Bengalofeuer.


Fröhlich starteten wir eine Stunde früher als Deutschland ins neue Jahr. Am Abschiedstag tauschten wir Musik, Fotos und, wie in Griechenland üblich, Geschenke aus. Wir teilten unsere Vorfreude auf die Heimkehr, die den Abschiedschmerz ungemein linderte. Danke liebe Miri! 

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